Freitag, 26. April 2024

Die Bahn: immer unberechenbar und manchmal unglaublich frech

oder Lukas der Lokomotivführer würde sich im Grabe umdrehen…

Eigentlich liebe ich ja Bahnfahren… Als Kind hatte ich eine Uroma, die an einer Bahnstation, direkt über der kleinen Wartehalle gewohnt hat. Immer wenn wir da waren konnte man dem Treiben aus dem Fenster zusehen und Tag und Nacht dröhnten die alten DB Züge am Fenster vorbei. Das war aber nicht unangenehm, sondern hatte was von Nostalgie und entschleunigter Welt…. zumindest aus heutiger Sicht. Heute nutze ich gern mal die Bahn, vorzugsweise den ICE, wenn ich innerdeutsch unterwegs bin, weil ich der festen Überzeugung bin, das Bahnfahren eigentlich entspannter ist als Fliegen. Doch manchmal schüttelt es mich durch und ich werde aus diesem Traum herausgerissen. Kürzlich hat ein Casting mich wieder nach Köln geführt und abgesehen davon das ich vor hatte mich im Zug zu schminken war alles wie sonst. Der Zug kam pünktlich, mein Plätzchen war frei und ich freute mich auf 4,5 Std. ICE.

Ein bisschen Arbeiten, ein bisschen Quatschen und natürlich ein bisschen mehr Makeup :-). Eigentlich hatte ich geplant gleich nach Abfahrt mit der Bauernmalerei zu beginnen, gemäß dem Motto, “watte hast haste” aber meine Begleiterin konnte mich überzeugen das es ja wenig Sinn macht so aufgehübscht im Zug zu sitzen… sind ja eh keine Paparazzis da ;-). Und sie hatte Recht. Mit an Bord war ein gefühlter Kleinkindergarten, mindestens 3 Rechtsanwälte die wichtige Telefonate führten und zwar über die ganze Strecke bis nach Hannover…. wie Hannover denkt ihr jetzt? Dann hatte ditt Fräulein ja von Hannover bis Köln eine entspannte Zeit… Tja.. und nun setzt der spannende Teil der Geschichte ein. Leider hatten wir einen Triebwerksschaden und tuckelten mit gefühlten 50 kmh durch Deutschland um in Hannover aufzugeben. Das allein war noch nichtmal das Problem … es sollte uns geholfen werden. Aber die Reaktion der Kabinencrew dieses leicht maroden Zuges war sensationell. Nicht nur das in der ersten Klasse gleich 3 Toiletten im sprichwörtlichen Eimer waren und damit unbenutzbar.. nö… es gab auch noch unglaublich freche Antworten auf die Frage eines älteren Herren wie er denn jetzt seinen Termin erreichen soll.

Ich verstehe ja wenn man etwas genervt ist wenn plötzlich alle voller Panik vor einem stehen und so tun als sei man die Böse, die das Triebwerk kaputtgemacht hat, aber in dem Fall hat der nette Mann ganz höflich nach der Möglichkeit der Weiterfahrt gefragt und bekam erst eine unglaublich freche Antwort das er gefälligst mal der Ansage lauschen solle und dann auch noch die Empfehlung, er könne ja nächstes Mal die Flieger nehmen. Halloooooo… Service??? .. in dem Augenblick müsste es so ein Buzzer geben, der die entsprechende Person mittels Schleudersitz aus dem Zug befördert. Ihr O-Ton: “.. na denn fliegen ‘se doch einfach ditt nächste ma”. *kopfschüttel*

Ich muß aber auch dazu sagen das es im zweiten Zug NICHT mehr so war… dort war alles relativ entspannt, sofern man mal von der Doppelbelegung absah, das Personal wieder angemessen freundlich und ich konnte endlich den Tuschkasten auspacken und unter diversen dussligen Beobachtungen mit der Malerei beginnen. Der spannendste Augenblick kam allerdings als es dann ans umziehen ging… Oben HUI und unten… NAJA… ging es dann aufs Bahnklo um aus dem Köfferchen die Madame zu befreien.Wenn ich Euch jetzt die Gesichter, nach dem verlassen der Toilette beschreiben müsste, bräuchte ich nochmal so lang.. also spielt einfach mit Eurer Phantasie ;-). Fakt ist aber.. das Gewackele beim Bahnfahren lässt das Makeup nicht wirklich besser werden :-)

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