oder ein Crossover Ritt durch die Hochkulturen Asiens
Wer die Schönheit der Peking Oper mit der Energie des New Yorker Underground gesucht hat wurde am vergangenen Freitag in Berlin Kreuzberg im TAK fündig. Es gibt Events die gehören definitiv zu den unglaublichsten visuellen Orgasmen, die mir zu Lebzeiten serviert wurden ohne um die halbe Welt zu reisen. Leider können Fotos und Videos nicht mal ansatzweise das wiederspeigeln was auf dem Dancefloor.. oder sollte ich sagen auf der Battlearena abgegangen ist. Berlin Voguing Out bedeutet Authenzität, Leidenschaft, Hingabe, Kreativität, Schmerz, Verzweifelung, Liebe und den Genuss mit allen Sinnen. Als Zuschauer ist man mitten im geschehen, wird angehalten seine Emotionen nicht zu zügeln um die Kontrahenten in ihrer Performance zu unterstützen. Auch wenn es in der ersten Halbzeit diesmal etwas gesitteter abging und nur vereinzelnt von dem Recht der “Mitarbeit” seitens der Audience gebraucht gemacht wurde, so tobte sich der Mob nach der Pause bei den Einzelbattles richtig aus.
Jetzt könnte der ein oder die andere denken, das man so kurz nach dem Finale von “Got to dance” ja nichts verpasst haben kann, schließlich ist das ja Deutschlands erfolgreiche TV Tanzshow – hochgetuned, glattgebügelt und was die Jury angeht, so glaubwürdig wie die Aussagen der Parteien vor der Wahl aber da liegt ihr leider sowas von im falschen Bett! Berlin Voguing Out hat das was jedem Fernsehevent fehlt… pure Leidenschaft. Keine 2D Mattscheibe transportiert die innere Unruhe vor dem Auftritt, läßt Euch den Geruch wahrnehmen, der aus einer Mischung Angstschweiß und grenzenlosem Glücksgefühl besteht, zeigt Euch einen klitzekleinen Einblick, in die wahre New Yorker Subkultur und die Ernsthaftigkeit derer, die extra aus Big Apple angereist sind um als Judges mit strenger Hand den Abend mitzugestalten. Genausowenig vernehmt ihr die Live Beatbox Untermalung der Battles, seht die unerwarteten Dips und Drops und spürt dieses Energie die durch den Raum wabert. Archie Burnett und Cesar Valentino waren keine gemieteten Randfiguren, die sich lediglich im Scheinwerferlicht aalten und halbherzige Adjektive als Bewertungen der Kontrahenten stammelten – sondern stolze Gladiatoren am Ring, die über PASS and CHOP d.h. Weiterkommen und Ausscheiden entscheiden durften. Auch ich durfte meine bescheidene Meinung als Jurymitglied zum Thema “best dressed” abgeben aber das spiegelte eher persönlichen Geschmack als um fachliches Know-How wieder :). Und auch wenn ich am Anfang einen klaren Favouriten sah.. so hab ich mich am Ende sehr sehr schwer getan meine Entscheidung zu treffen… fast alle waren der absolute Hammer!
Für mich war dieser Abend voller grandioser VOGUING Einflüsse mal wieder ein Highlight und jedesmal frage ich mich warum nicht tausende Menschen diesem Event beiwohnen, warum nicht die Strassen gefüllt sind von Menschen, die sich um eine Karte kloppen? Gäste einer Nebenveranstaltung drängten sich teilweise an unserer Absperrung, waren dann aber zu geizig (oder was auch immer) sich diesen “fremdartigen” Einflüssen zu öffnen. Im nächsten Jahr wird es garantiert wieder ein BERLIN VOGUING OUT BALL geben und wer dieses Feuerwerk DANN nicht im Kalender freihält um lieber so’n Dreck wie Big Brother zu schauen, dem ist leider nicht mehr zu helfen. Kinders… STRIKE A POSE for BERLIN !
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QIEZ