oder die wilden 20ziger werfen ihre Schatten voraus
Natürlich wird das neue Jahrzehnt und das 100jährige Jubiläum der Roaring Twenties in einigen Bühnenstücken gebührend gefeiert. Fast alle Theater Berlins widmen sich mehr oder weniger dieser wilden Epoche Berlins, in der die Parties und Kulturverantstaltungen ihren Höhepunkt fanden. Und das zu recht… Berlin war das Babylon Deutschlands – ja wahrscheinlich sogar Europas. Diesen Glanz teilen wir uns heutzutage mit anderen grandiosen Metropolen aber zumindest ist der Ruf Berlins als weltoffenene Stadt wieder sehr stark im kommen. Doch nun mal Butter bei die Fische wie der Berliner zu sagen pflegt.
Die Location mit rund 500 Plätzen war bis auf den letzten Platz ausverkauft und hatte auf den ersten Blick nicht unbedingt den Charme der verruchten 20ziger. Aber das war zu erwarten mitten in Mainz. Auch die Gäste waren wenig auf Premierenfieber getrimmt und nur wenige hatten den Chic und Glamour der damaligen Epoche aufgetragen. Und doch war es ein wirklich gut gelauntes Publikum wie man gleich beim ersten Applause feststellen durfte. Evi und das Tier schallerten den Gästen in gewohnter Grandiosität und mit souveräner Stimme Klassiker wie CABARET entgegen und das Publikum frohlockte. An das erste Setting der doch sehr kleinen Bühne musste ich mich erst gewöhnen weil ich mehr Prunk und Schnick Schnack erwartet habe aber durch eine hervorragende Videoanimation wurde man mitgenommen auf die Reise über den großen Teich und durch die Jahre der wilden Zwanziger. Neben der ausgezeichneten Band und einem unglaublich sensationellen Mr. Leu, der tatsächlich nur auf der Bühne seinen liebenswerten Knall auslebt, waren die Protagonistinnen und Artisten herausragend in die Szenerie integriert. Tolle Transitions und authentische Kostüme lenkten ein wenig von dem nicht immer optimalen Lichtverhältnissen ab, die ABER noch WORK in PROGRESS sind und garantiert im Laufe der kommenden Shows, oder wie Evi sagte, der kommenden 10 Jahre garantiert noch optimiert werden.
Meine absolutes Highlight an diesem Abend war der Contortionist TIGRIS in Zusammenspiel mit Mr. Leu in dem Song Creep von Radiohead. Solch einmaligen Momente auf der Bühne sind es die mich immer weiter treiben durch die Kulturveranstaltungen dieses Landes. Dieses Gänsehautgefühl kann man nicht in Worte beschreiben. Es ist einfach magisch. Und auch meine Damen und Co-Produzenten aus unserer Show Hotel Gl’Amouresque, die übrigens am 29.1. und 29.2. nochmal in der Bar jeder Vernunft gastiert lieferten sowas von ab. Tanzperfektion mit Witz und auf höchsten Niveau.
Wer die Chance hat dieses Spektakel irgendwo zu sehen sollte sich schnellstens Karten besorgen, denn ich prognostiziere ausverkaufte Häuser auf der ganzen Tour. Alle Tourdaten findet Ihr auf http://glanz-auf-dem-vulkan.de/. Viele Späße mit den garantierten stehenden Ovationen.