Dienstag, 19. März 2024

Clochards unter freiem Himmel

oder wegsehen ist feige – geben ist mutig.

obdachlose

Einmal unter freien Himmel schlafen, den Sternen zuschauen, Sternschnuppen suchen und bei ihrem Absturz auf die Erde einen Wunsch äußern.. das alles kann so schön sein unter freiem Himmel… vorausgesetzt es sind nicht klirrende -5°C bis – 15°C in dieser Stadt. Denn dann ist das Open Air Feeling spätestens nach 2 Std getrübt und die Kälte frisst sich durch die Kleidung in die Knochen.

Es gibt viele die dagegen nichts machen können, weil Ihnen Ihre Lage nicht erlaubt in einer beheizten Wohnung zu leben, es gibt viele die streunen durch die Straßen um irgendwie dieser Scheißkälte zu entgehen. Man erkennt sie daran das sie meistens ihr gesamtes Hab und Gut in Tüten bei sich tragen. Eben einen solchen Mann traf ich gestern morgen. Vollbepackt und mit trüber Miene, verloren, vergessen schlich er durch die Strassen unserer Stadt. Auf seiner Strassenseite kamen ihm ein Gruppe junger Mädels entgegen… juut die waren irgendwie so zwischen 16 – 24 Jahre jung… das genaue Alter von diesen Hühnern bekommt man sowieso nicht wirklich raus… sie musterten ihn kurz um ihn dann gänzlich zu übersehen. Ick meine man konnte ihn gar nicht übersehen, er war da – was nicht heißen soll das sie ihn stundenlang hätten anstarren sollen… aber übersehen.?!?!? Juut die waren noch jung .. jaaa ick wees….

…aber ein wenig mehr Beachtung hätte dem Mann nicht geschadet, ich finde jeder Mensch braucht das… manche mehr – manche weniger… aber jeder braucht zumindest ein Mindestmaß. Natürlich weiß ich das nicht viele Menschen sich um die Belange der “fremden” Mitmenschen kümmern, zuviel eigene Problematiken, zu viel eigener Streß, zuviel Dinge an die man Denken muß aber auch ein Fünkchen Respektlosigkeit spielt eine Rolle. Neee.. ich unterstelle den 4 Mädels weder das eine noch das andere.. aber gerade zu der EXTREM kalten Jahreszeit tut es niemand weh sich von der ein oder anderen Münze zu trennen, sollte Euch mal ein Clochard über den Weg laufen… btw. Clochard ist ein schönes Wort finde ich .. nicht so abwertend wie Bettler oder hart wie Obdachloser… und selbst wenn der Mann den Euro aus Perspektivlosigkeit versaufen würde, so ist das seine Entscheidung, zumindest entkommt er dann wieder für ein paar Augenblicke seiner Situation, die er vielleicht auch gar nicht selbst verschuldet hat aber vielleicht geht er auch zum Bäcker und gönnt sich einen warmen Kaffee und eine leckeres belegtes Brötchen dann hat der Tag und sei er noch so kalt schonmal einen guten Anfang genommen und damit ein Perspektive… einfach mal hinsehen – wegsehen ist feige.

Ach ja… und gebissen hat der düster dreinschauende Mann auch nicht als ich ihm 5 EUR gab… im Gegenteil sein Blick erhellte sich für einen kurzen Augenblick … ein guter Tagesanfang!

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