oder wenns in den Gelenken zieht ist der Regen nicht weit…
Ich gehör(t)e in der Regel zu den Menschen die sich einen Scheiß darum kümmern prognostizierte Vorhersagen zu beachten. Dabei ist es egal ob es ums Wetter oder um generelle Dinge wie berufliche Entscheidungen geht. Ich mache einfach immer genau das was ich denke und sehe meistens was daraus erwächst – wäre das nicht so würde es mein Alter Ego nicht geben. Manchmal gehe ick dabei über Leichen und viel zu oft über meine eigene… An diesem Wochenende war es mal wieder soweit das ich wahrscheinlich meinen Bogen überspannt habe. Während andere orakelmäßig den Wetterbericht deuteten und dem Universum folgten, gab es für mich nur eine Entscheidung… CSD in Köln 2012 wird schon … und damit ist das Wetter gemeint. Momentan herrscht ja in der Republik Ausnahmezustand was das Wetter angeht. Die Auswirkungen des Klimawandels sind unübersehbar. Böse Zungen behaupten sogar das sind die Vorläufer des Weltuntergangs der von den Mayas prognostiziert wird – ich sag… Scheiß auf die Mayas.
Eigentlich war ich noch bis Samstag abend bester Laune da ich auch die Tage zuvor immer diese bekloppten Apps mit dem Himmel gegengecheckt habe und mir jedesmal insgeheim ein gefeixt habe… denn ganz tief in mir drin hasse ick diesen Kontrollwahn. Doch am Sonntagmorgen war alles im Eimer.. es regnete aus Kübeln in Köln und der Himmel sah nicht nach Sonne aus. Dazu kam ein beschissener kalter Wind, der dir die Tropfen bis in die letzte Ritze getragen hätte. Noch vor 5-7 Jahren hätte mich das wenig gestört, wie auch einige der Damenimitatoren die ich von meinem Frühstückstisch sah wie sie losstöckelten. Ich hingegen haderte sehr mit mir … überlegte ob es Wert sei… auch aus der Perspektive das ich kurz vor meiner Sommerreise stand und zu einem absoluten Hypochonder mutiere. Meine Begleitung kam zum gleichen Ergebnis und somit verwarfen wir 5 Wochen der intensiven Vorbereitung, verwarfen neue Ideen und tolle Ergänzungen. Wir verwarfen ebenfalls den Spaß und die Tatsache eine Teil der Vielfalt des Kölner CSDs 2012 zu werden und checkten aus dem Hotel aus… zu dem ich im übrigen noch einen gesonderten Beitrag verfassen werde.
An der Strecke dann zeigte sich doch tatsächlich für kurze Zeit die Sonne, um schnell wieder von fetten grauen Wolken und noch mehr Regen besiegt zu werden. Die CSD Wagen “rasten” über die Strecke und niemals zuvor hab ich so wenig Kostümvielfalt gesehen – was die Schlußfolgerung nahe legt das einige Künstler ähnliche Entscheidungen getroffen haben. Schlußendlich war die Entscheidung wohl die richtige, was die Sache aber nicht besser macht. Ich selber mache nur noch wenig nur so aus Spaß – ich plane viel, werde viel gebucht und bin kaum noch im Nachtleben Berlins einfach so “on the road”. Der CSD Köln 2012 wäre eine tolle Abwechslung gewesen denn ick mag die feierwütigen Kölner. Auch wenn ich das manchmal zu intensiv und aufgesetzt empfinde… aber ick bin ja auch nur eine dusslige Preussin die das Feier-Gen nicht mit der Muttermilch bekommen hat. Der Rückweg nach Berlin wurde dann noch zu einer weiteren Herausforderung. Autokaravanen schoben sich über den verregneten Asphalt und meine Navigationsgerät kam gar nicht aus den Berechnungen der Umfahrungsrouten von Staus heraus… natürlich versagte auch hier die Technik irgendwann und prompt standen wir ewig auf der Autobahn rum…
Alles in allem war der Besuch in Köln zwar nett, blieb aber diesmal weit hinter den Erwartungen zurück. Gelernt hab ich daraus, das ich offenbar ein wenig den Biss verloren habe, ich hab mich von ein bisschen Wetter ins Boxhorn jagen lassen. Meine Oma hat immer gesagt.. “Kind du bist doch nicht aus Zucker”… allerdings wußte sie damals nicht das mein Makeup bei permanenter Wasserzufuhr echt leidet :)
… ach… und JA ich weiß es gibt schlimmeres… aber letztendlich sind das ja hier meine Gedanken und wenn man sich auf was wirklich freut … dann ist man umso enttäuschter wenn es nicht klappt…