Montag, 14. Oktober 2024

Vogueing Festival Berlin im Lux Kreuzberg

oder eine Prise Geschichte gepaart mit ganz viel Kreativität

Die Vogue kennt jeder… egal ob hetero, schwul oder ausserirdisch – das Modemagazin setzte seinerzeit Maßstäbe. Den gleichnamigen Song von Madonna kennen ebenfalls viele … das Madonna aber, wie so oft ihrer Zeit voraus und sich nur in der New Yorker Subkultur bedient hat, das wiederum wissen nur wenige. Und doch ging es am Wochenende in Berlin genau darum – Vogue. Das erste und hoffentlich nicht letzte Vogueing Festival Berlins wurde am Samstag abend im Lux Berlin abgefackelt und der Ort glich einer Geburtsstätte unglaublich kreativer Energie. Es brodelte förmlich schon beim Eintreten in den etwas unterdimensionierten Club… warum der Event vom Ballhaus Rixdorf ins Lux verlegt wurde, blieb mir bisher verborgen.. aber Fakt ist.. es gab einen Einlaßstop aufgrund des großen Andrangs. Ob das daran lag das Katja Riemanns Tochter auf der Bühne im Battle zu “Strike a pose” ihre Pose einnahm wage ich zu bezweifeln.. es lag wohl einfach daran das wiedermal ein Hauch New Yorker Spirit der 80er zu uns rüberschwappte… und dieser Spirit hat damals Ru Paul oder Lypsinka mitgetragen.

 

Und obwohl ich aufgrund eines eigenen Auftrittes viel zu spät erschien, Katja Riemann verließ gerade die Location und bot mir ihren Platz an :-), nahm ich unglaublich viel Energie mit, vom ersten Vogueing Festival Berlins. Es war ein Fest der Sinne. Federn, Glamour, Glitzer, High Heels, Deko… alles wurde zu einem Gesamtkunstwerk arrangiert. Wie im Burlesque geht es auch um den besondern Kostüm-Impact und natürlich um die Bewegung. Im Battle wurden die überwiegend weiblichen Gewinnerinnen ausgelost und bekamen in New Yorker Tradition fette Pokale überreicht. Ach es war einfach megageil… im übrigen auch vor dem L.U.X. – das aus meiner Sicht etwas zu gemütlich (warm) war. Neben einem kurzen aber sehr freundlichen Gespräch mit dem amtierenden New Yorker Grandfather Hector Xtravaganza, dem unmittelbaren Nachkommen der Gründerin und Mutter des House of Xtravaganza Angie Xtravaganza, waren sooooo unglaublich viele tolle Persönlichkeiten am Start. Wer mehr über die Ballroom Szene und das Haus Xtravaganza wissen will… muß sich den Film von Jennie Livingston “Paris is Burning” anschauen, in dem transidente Menschen und Drag Queens in den 90zigern zu Wort kommen und hautnah begleitet werden – Kinders das ist ein MUSS.  Auf dem Vogue Ball in Berlin waren neben den tollen Künstlern, deren Darstellungsart und Kostümvielfalt weit über den Besuch einer queeren Party hinausgehen, grandiose Makeups zu sehen. Und das in die wenigen Minuten, die ich bei diesem Spektakel erhaschen konnte. Was mir gefehlt hat waren die Berliner Drag Queens… im Moment liegt der Fokus in unserer Hauptstadt ganz klar auf Lipsynch Performances und DJanes. Richtige Fashion Enthusiasten und subkulturelle Gemeinschaft jibbet hier leider nur sehr vereinzelnd.

Das ich unter den grandiosen Performern auch eine Burlesque Künstlerin treffen durfte war nicht verwunderlich, denn die Kunstform des Burlesque lebt von atemberaubenden Kostümen. Ich hoffe jedenfalls auf eine Fortsetzung dieses Wiederbelebung und freue mich jetzt schon das nächste Mal deep inside .. und in der ersten Reihe der nächsten Veranstaltung zu sitzen.

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