Freitag, 29. März 2024

VIVA – wenn der Vater den Sohn neu entdecken muss

oder authentische Filme sind immer ein Genuß

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Oft findet man die tollsten Filme nur weil man stundenlang im Netz recherchiert oder im Verteiler des Traum-Kino Transgender Film Festival in Kiel ist. Schon einige Male habe ich grandiose Inspirationen aus dem Gewinner Lineup ziehen dürfen und freue mich natürlich, das es überhaupt jemand gibt, der sich die Mühe macht authentische Trans*Filme mit echten Geschichten zu finden, zu sichten und zu küren. Der Teddy Award tut das zwar auch – allerdings weniger spezifisch zum Thema Trans*. Diesesmal durfte ich gleich mehrere interessante Produktionen kennenlernen und ganz besonders hat mich ein Film fasziniert, der gar nicht beim Transgender Film Festival gelaufen ist – auf den ich aber durch meine Recherche in den Nominierungen gestossen bin.

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Photo courtesy of Magnolia Pictures

VIVA erzählt die Geschichte über einen jungen Friseurs in Havana Kuba, der abends in einem Nachtclub der Faszination der Travestie erliegt und schlußendlich den Willen hat, ebenfalls auf der Bühne zu stehen. Irgendwie kommt mir diese Geschichte bekannt vor…. ;) … Sein soziales Umfeld scheint den Einstieg in diese Subkultur anfangs zu unterstützen bis sein Vater unerwartet zurück in sein Leben tritt. Natürlich treten umgehend “Verständnisprobleme” auf, die nur durch Liebe und viel Kompromisse überwunden werden können. Ich kann mir ehrlich gesagt schwer vorstellen wie es ist, plötzlich mit einer solchen Entscheidung eines sehr nahen Verwandten konfrontiert zu werden. Ich glaube meine Reaktion wäre Neugierde. Ich bin immer neugierig über das warum und wieso. Klar… ich selber traf diese Entscheidung auch und ja.. ich habe einige meiner Liebsten damit überraschend konfrontiert und Ja … ich hatte Glück. Es gab auch in meiner Familie verwirrte Gesichter.. ja sogar Unverständnis und vielleicht wurde ich belächelt.. aber nie wirklich abgelehnt. Gott sei’s gedankt. Die Geschichte von VIVA zeigt den kontroversen Verständigungsprozeß zweier Menschen, die sich von Geburt an verbunden sind… eine Vater-Sohn Geschichte, die leider viel zu wenig thematisiert wird. Viel zu oft wird sich versteckt und Vertrauen gebeugt aus Angst etwas zu verlieren – ich glaube aber Herzensliebe kann man gar nicht verlieren.

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Neben dem Film VIVA gab es noch einige andere tolle Hinweise auf nominierte Filme die es sich lohnt anzusehen. Der Film Tangerine z.b. der eine ebenso authentische Trans* Geschichte aus L.A. erzählt. Natürlich war Danish Girl dabei und auch die wunderbare Dokumentation dragmovie.com über die ich bestimmt noch berichten werde :)… Ach und Cassy Carrington aus unseren schönen Landen hat mich als bestes Musikvideo auch noch überrascht. Schöne Geschichten mit toller authentischer Ausstrahlung sind einfach das wichtigste. Und Carry gehört für mich dazu. Wer sich solche Inspirationen auch nicht entgehen lassen will sollte öfter mal einen Blick auf die Webseite des Transgender Film Festivals in Kiel werfen…. es lohnt sich!

 

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