Mittwoch, 4. Dezember 2024

The Show must go on – Mehr Wahrnehmungen für 2010

oder ein kurzer Rückblick auf 2009 und ein guter Vorsatz für 2010

blog_obdachloseberlin


Es war ein stressiges 2009 und es sollte so schnell wie möglich vergessen werden. Viele nervige Hiobs-Botschaften gesellten sich zu dem ein oder anderen positiven Erlebnis, aber mal ehrlich es flutschte irgendwie nicht. Jeder biss sich so durch, oft auch auf Kosten anderer. Klar…. irgendwie beklagen wir uns auf viel zu hohem Niveau… in einer Stadt wie Berlin zu Leben bedeutet auch viele Menschen zu sehen oder sogar zu treffen denen oftmals das Schicksal viel übler mitgespielt hat und die auch nicht den Kopf in den Sand stecken.. oder sollte ich in diesen Tagen .. “in den Schnee stecken” schreiben? Es gab viele spannende Erlebnisse 2009, sowohl kultureller als auch gesellschaftlicher Art und über eine aus meiner Sicht spannende wenn auch kurze Bekanntschaft möchte ich hier besonders hervorheben ohne den berühmten Zeigefinger zu erheben…

Es waren die letzten warmen Tage im Herbst… die Zeit in der es langsam Sinn macht nicht mehr leichtbekeidet durch die Nacht zu tingeln, sondern schnell ins warme Auto zu huschen wenn man einen Club verläßt, als ich zusammen mit meinen Travestiegesellinnen das gute alte WMF verließ. Direkt vor uns “fuhr” ein “sonderbares” Päarchen vorbei, wobei vorbeifahren die falsche Wortwahl ist genauso wie sonderbar… ein Mann mit Vogel schob einen Rollstuhlstuhlfahrer mit Presseausweis. Natürlich war ich neugierig auf Ihre Geschichte und vergaß die Wetterlage denn sie erzählten uns von ihrer nächtlichen Missionen… leider trübt mein hohes Alter den Geist und somit sind mir relevante Eckdaten entfallen, in Erinnerung ist mir allerdings geblieben das sie für eine Obdachlosenzeitung Geschichten sammeln und gleichzeitig auch die Zeitungen verkaufen….

http://www.youtube.com/watch?v=RnmNZaW8oVQ

Bei all der Schönheit der weißen Pracht vor dem Fenster haben es Obdachlose gerade zu dieser Jahreszeit besonders schwer ein warmes Plätzchen zu finden. Menschen die trotz der Kälte vor einem Supermarkt ihre Zeitungen verkaufen und auf ein paar Cents derer hoffen die mit vollen Wagen zu den Feiertagen hektisch das Schlaraffia verlassen, stehen da nicht rum weil es ihnen Spaß macht. Gerade nach Silvester werden Euch wieder Unmengen von Pfandflaschen jeglicher Coleur diesen Januarmorgen versüßen oder in Erinnerung rufen das der gestrige Tag offensichtlich doch feuchter war als erwartet. Oftmals nervt die Rückgabe dieser Flaschen in Ermangelung an Zeit oder Lust diese Automaten zu beglücken. Das wäre z.B. eine Gelegenheit zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Gebt die Flaschen oder noch besser gleich die ganze Kiste doch einfach dem Zeitungsverkäufer an der Straße. Er freut sich riesig, ihr habt bestimmt 5 – 10 Minuten gewonnen und gleichzeitig noch ein Statement abgegeben: “NEIN du bist nicht UNSICHTBAR. Ich hab dich wahrgenommen trotz Hektik.” … bei mir klappt das jedes Wochenende !

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