oder in der ersten Reihe ganz ohne ARD und ZDF…
Selah Sue gehört sicherlich zu den Künstlerinnen die in Kürze nicht nur den Postbahnhof am Ostbahnhof füllen. Sobald die Medien auf Selah Sue aufmerksam geworden sind – geht der Erfolg richtig ab dessen bin ich mir sicher. Das war bisher immer so und wird sich in naher Zukunft auch nicht ändern. Die Medien regieren unser Leben oder watt gloobt Ihr warum die riesigen Flatscreens immer günstiger werden… die werden von allumfassenden Mediennetzwerk gesponsored ;-) .. und ganz vorneweg natürlich die öffentlich-rechtlichen, bei denen man oft in der ersten Reihe sitzt. Nun – ich wiederum stand in der ersten Reihe weil ich ausnahmsweise sowatt von pünktlich am Postbahnhof aufschlug das ich rein theoretisch unmittelbar davor hätte parken können. Selah Sue hingegen hat sich – ganz wie die großen – mal eben um 30 min verspätet, was wiederum bedeutete das ick ganze 1,5 Stunden an dem Mannheimer Gitter stand und mir schon Angst und Bange wurde wenn ich nur auf die riesigen Boxen vor mir starte.
Das wurde auch nicht besser als sich der Fritz Club langsam füllte – Bilder von Groupies die gegen die Bande gepresst werden und kaum noch Luft bekommen schossen mir durch den Kopp und so langsam fingen auch die Füße an sich zu melden. Letztendlich war ick schon ziemlich fertig als das zierliche Persönchen mit dem crazy Akzent und der vielseitigen Stimme die Bühne betrat. Relativ unscheinbar gekleidet, mit niedlich hochgestecktem Vogelnest aufn Köppchen, das im übrigen ihr Markenzeichen zu sein scheint, eröffnete die 22jährige das Konzert mit zwei sehr ruhigen Liedern, die mir einerseits sehr gefallen haben und gleichzeitig eine fast verletzliche Selah Sue zeigen. Doch danach läßt das junge Stimmwunder es richtig krachen… der Bass schlägt mir bis zum Halse und kontrolliert meinen Herzschlag. Ich merke wie mir dieser unspektakuläre Auftritt anfängt zu gefallen. Mehr und mehr überrascht Selah Sue mit den vielseitigen Stücken ihrer Debut Platte und um mich herum wabert die Masse. Hinter mir bekunden gestandene Männer ihre Zuneigung zu der Belgierin deren Stimme in keine Schublade passt – weil sie sich einfach so vielseitig darstellt.
Die tiefe “dreckige” Stimme für die Joe Cocker etliche Drogenexzesse hinter sich hat, hat Selah Sue offenbar mit der Muttermilch bekommen, dennoch tiefe Gefühle oder noch tiefere musikalische Depressionen wie bei einer Mazzy Star konnte mir Selah Sue nicht vermitteln aber der junge Hüpfer hat mich ganz schön überrascht und auch gut durchgeschüttelt. Als NeoSoul-Reggae-Ragga-Singer/Songwriter-Pop-Debütantin wird ihr im Augenblick der Windschatten von Adele nachgesagt – ich aber behaupte einfach mal… das wird nicht lange so bleiben auch wenn nicht jedes Lied meinen Geschmack getroffen hat. Nebenbei hab ick allerdings feststellen müssen das so eine erste Reihe bei einem Konzert ja ganz schön sein mag.. aber mein Kick ist das nun nicht mehr.. ich bevorzuge dann doch die bestuhlte Variate in meinem fortgeschrittenen Alter ;-)