oder die Wühlmäuse können auch anders-herum! Bravo.. und Applause.
Ick, Zoe, Romy, Lilo und Clara – was für ein wundervolles Quintett
Meine erste Begegnung mit Romy Haag war eine Schallplatte, das sind diese Dinger die ziemlich schwarz sind und aussehen wie aufgerollte Lakritzstangen. Romy Haag hatte damals den ersten Auftritt im Musikladen mit Manfred Sexauer und meine Mutter liebte diesen Song wie irgendwie alles was gute Travestie ausmachte. Ick könnte jetzt wo ich so drüber nachdenke glatt meiner Mutter die Schuld für all das hier in die Schuhe schieben… *hehe* das is doch so in Deutschland üblich oder… immer sind die anderen Schuld. In dem Fall eben meine Mutter weil sie mich quasi alleine im Raum gelassen hat mit Ihrer Plattensammlung und ich genau wußte wie es geht.
Zum Vorschein kamen Platten von Lene Lovich, Amanda Lear und…. Romy Haag. Die wunderbare, erste sich darstellende Transsexuelle Deutschlands, geboren in den Niederlanden, hatte offenbar großen Eindruck gemacht auf meine Ma…. und so vergingen bisher nochmal ca. 25 Jahre bis SIE auch enormen Eindruck auf mich gemacht hat. Wild Side in den Wühlmäusen heißt das Programm und es war mehr als nur ein Besuch in meine Vergangenheit, es war deutlich mehr als ein bis ins kleinste Detail choreografiertes Tanztheater mit Musikuntermalung. Es war eine Zeitreise. Weg von all der großen Depression der heutigen Zeit, weg von all den Pussycatdolls und Pro7 Popstars….. es war ein Illusion, ein kurzer Step in die wunderbaren Erinnerungen einer großen Künstlerin. Alle die die Chance haben dieses Programm nochmal erleben zu können… möchte ich an dieser Stelle beglückwünschen… alle die darüber nachdenken dieses Programm zu besuchen… MACHT ES!!!!! Das Rex Theater, das Pantheon, das Schmidt Theater, nochmal die Wühlmäuse, das Cafe Hahn… all die Möglichkeiten.. greift zu!
Romy Haag schafft es nicht langweilig zu wirken, mit Emotionen, mit Gefühlen zu spielen und über allem steht diese Stimme… ich kann gar nicht genug schwärmen.. die Grand Dames Berlins, die heimgekehrte Diva gab ein Konzert und ich war dabei. Aber nicht nur ick.. auch die große Lilo Wanders, Gabi Decker und Salvatore Dali … *lol*… also zumindest jemand der diesen großen Meister des Surrealismus extrem ähnlich schien. Aber auch weniger berühmte, jedoch ebenso sympatische Travestiekünstler und Transsexuelle waren anwesend um Romy Haag tribut zu zollen und Ihren Songs und kleinen Anekdoten zuzuhören.. Bonnie Tylers Helden, die süßen Träume der Eurythmics, Frank Sinatra My Way… aber auch ihre eigenen Stücke begeisterten das Publikum. Eine Person mit den klangvollen Namen Clara.. möchte ich hier nicht unerwähnt lassen. Im ersten Augenblick dachte ick da stöckelt Madelleine la Belle an mir vorbei.. doch auf den zweiten Blick war klar… ähnliches Makeup aber komplett anderer Style. Für mich ein gutes Beispiel das großgewachsene “Frauen” nicht Lappen tragen müssen sondern stilvoll den kulturellen Abend beleuchten können. Auch wenn die Gute den Schnabel nicht mehr zu bekommen hat… mir war Clara sehr sympatisch… und der Hang zur Perfektion eine Eigenschaft die ich persönlich besonders schätzte. Vielleicht treffen wir uns demnächst öfters in der Kulturlandschaft Berlins, denn Berlin ist mein Glück und mein Unglück zugleich, Berlin ist mehr als nur meine Heimat, es ist Gefahr, es ist ein Dieb der nie etwas gibt… Berlin ist eben Berlin! Man kann es nur LIEBEN! … Danke Romy für diesen Song!
Doch bei all dem Entertainment den diese Stadt bietet gibt es auch Momente der Trauer. Als Romy Haag die Blaue Gitarre anstimmte viel mein Blick zurück auf einen lieben Menschen der letzten Donnerstag diese Welt verließ… unerwartet, plötzlich.. und doch immer in Erinnerung. Auch dafür… Danke Romy Haag und abschließend stell ich noch kurz klar … Danke Mama.. du hast mich offen erzogen.. offen geliebt… und diese Lebensweise wird in meiner Tochter weiterleben – denn Offenherzigkeit strahlt wie die Sonne… ach und Schuld bin alleine ICK und das ist auch gut so! +++