oder ein Familientreffen wie in den juten alten Tagen
Also das Roadrunners Paradise in der Saarbrücker Strasse ist und bleibt einfach mit die authentischste Lokalität in Berlin, wenn es um Rock’n’Roll geht. Anläßlich des Geburtstages von Arnold, eine der tragenden Säulen dieses Etablissements, traf sich Berlins Rock’n’Roller um mit ihm zu feiern und für ihn zu singen. Letzteres war wohl eher spontan und ihm auf der Bühne etwas unangenehm, deshalb beeilte er sich bei der Ankündigung der für den Abend gesetzten Band von Ray Allen. Eine Leipziger Combo die nach eigenen Aussagen den rockigen „late 50’s” und den poppigen „early 60’s” Sound authentisch und ohne Kompromisse auf die nationalen und internationalen Bühnen der Neuzeit zurückbringt. Nun … ich darf sagen das es mich wirklich in meine Jugend zurückkatapultierte und fast schon etwas wehmütig machte, die janzen Schmalztollen zu sehen. Natürlich durften entsprechend aus dem Ei gepellte Rockabellas nicht fehlen und einmal mehr fühlte ich mich mit meinem Incognitolook etwas deplaziert.
Doch die Musike war schön – wenn auch ein wenig plätschernd. Viele der Songs klangen einfach zu gleich und wenn man nicht das Tanzbein schwingen konnte oder aus Hitzegründen nicht wollte, fühlte man sich dabei ertappt, die Wärme als Anlass für eine kurze Zigarettenpause vorzuschieben – und das obwohl man gar nicht rauchte ;). Ich selber habe ca. 3/4 des Konzertes miterlebt und natürlich wippte die Hüfte mit – insofern… war alles gut und vor allem günstig. Ich weiß gar nicht wann ich das letzte Mal 6 EUR Eintritt gezahlt habe und dafür eine ganzes Konzert sehen durfte. Wenn ich da an diesen unsäglichen Abend des Maskenballs im Imsomnia für das dreifache zurückdenke… brrrrrrr… anderes Thema, das ich auch noch aufarbeiten werde sobald die Eindrücke gesackt sind.
Im Laufe des Abends hatte man die Gelegenheit gefühlt ALLE wiederzutreffen, die sich irgendwie im Rock’n’Roll wiederfinden. Mit dabei die alten Hardliner aber auch die jungschen Rockabilly Newcomer, deren leicht hochnäsige Art immer wieder eine Freude ist – wahrscheinlich hätte ich damals einen Typen wie mich ähnlich komisch betrachtet. Ray Allen und Band haben jedenfall im Schweiße ihres Angesichts alles gegeben und eine solide Show abgeliefert – tanzbar und ohne Überraschungen. Letzteres ist jetzt bitte nicht negativ auszulegen. :)