oder wenn der Neue Zirkus Dir Bilder auf die Hirnplatte brennt und damit die Sorgen des Alltags einfach überschreibt…
Lange habe ich diesen Blog wieder einmal ruhen lassen obwohl ich hätte Bände schreiben können. Mein Kopf ist voller Wörter, Bilder und Dinge die ich hinausschrei(b)en will. Doch manchmal ist es eine gewisse Trägheit, die mich abhält und manchmal einfach die Tatsache, das mir die Zeit fehlt. Doch THE MIRROR hat mich wieder erweckt… für diese grandiose Darbietung mit aussergewöhnlicher Choreografie und herausragender Artistik musste ich den Stift… ähhh… die Tastatur wieder herauskramen und etwas zum besten geben. Ehrlicherweise muß ich gestehen das mir die Inszenierung vor einigen Jahren von der gleichen Compagnie GOM nicht so gefallen hat, wahrscheinlich weil ich sie einfach nicht verstanden habe, deswegen war ich neugierig ob sie mich diesesmal bekommen und JAPP… nach ungefähr 20 min war ich gefangen in Ihrer Welt und wurde wie Alice im Wonderland in den Hasenbau verschleppt (an den Haaren voran – ein Glück war die Perücke geklebt…. )
Während des Fallens bauten sich Bilder in meinem Kopf auf die irgendwie eine Mischung aus dem Tal der Pharaonen und dem Berliner Berghain ergaben. Untermalt von der sensationellen Stimme von Ekrem Phoenix. Es geht dabei um Authentizität, um Selbstdarstellung und die dauernde Selbstbeweihräucherung vor dem digitalen Spiegel. Mit toller Videotechnik werden Bilder von fliegenden Menschen, Menschenbergen und wild ineinander verknotete Körper doppelt in Szene gesetzt und erlauben sogar ein kurzen Blick ins Backstage während der Pause. Ich habe dabei gedacht… was für eine grandiose Idee… und im gleichen Augenblick überlegt was man da alles bei meiner Show sehen würde… HAHAHAHAHAHH…. na neee diese Idee lass ich lieber dem Chamäleon – die übrigens bei dieser Produktions nicht nur Spielstätte sind sondern auch Koproduzent.
Viele Bilder sind auch am Tag nach der Show noch in meinem Kopf und obwohl das Stück mit wenig Kostüm und noch weniger Bühnenbild auskommt ist es unheimlich bunt (und damit meine ich nicht die knappen Höschen in Regenbogenfarben am Ende der Show) und verzaubert durch die reine Ästhetik der Körper – die wirklich im wahrsten Sinne des Wortes quer über die Bühne fliegen und das ein oder andere Mal im Eifer des “Gefechts” ein Hauch zu viel Haut zeigen.. zumindest aus Sicht in der ersten Reihe :). Ich habe den Abend sehr genossen und nach all den Verschiebungen war es ein wunderbares Gefühl am Ende einen vollen Saal mit nicht enden wollenden Standing Ovations zu sehen. Theoretisch erwarte ich jetzt mindestens so lange Schlangen wie vor dem Berghain an jedem Tag bis zum 30. Oktober und wünsche der Produktion ganz viel Erfolge und immer ein volles Haus. Ach und bei der Gelegenheit darf ich noch meinen Lieblingscocktail des Abends erwähnen. DER NEGRONI. Der war wirklich großartig. Dahingegen fand ich das die reguläre Speisekarte im Chamäleon Theater schon mal mehr Abwechslung geboten hat – das wiederum wurde allerdings durch das Flying Buffet zur Aftershow allemal wieder kompensiert. Wenn ihr jetzt Lust bekommen habt dann checkt mal diese Webseite für weitere Details…