oder wie schön kann ein Abend sein? JA!!
2017 war offenbar mein letzter Besuch bei der Pariete Gala im Pfefferbergtheater. Mal abgesehen von den unsäglichen Coronajahren frage ich mich gerade…WARUM? Warum hab ich das irgendwie in den letzten Jahren vergessen oder ausgeblendet. Vielleicht lag auch ein anderer Termin auf dem jeweiligen Datum aber das läßt sich gerade nicht mehr nachvollziehen. Fakt ist…. die Pariete Gala hat mir einmal mehr so unglaublich emotionale Momente und so wahnsinnig viele tolle Menschen nahe gebracht. Ein Gala… ach was sage ich … DIE Gala für Inklusion auf höchstem Niveau. Ich kann mich tatsächlich in diesem Jahr an kein besseren Abend mit mehr Gänsehautmomenten erinnern.
Und es fing schon bei der Begrüßung an. Denn kaum hatte ich das Bändchen bekommen und mich mit einem leckeren Drink an die erste Bühne gestellt da kam auch schon eine Mutter voller Stolz zu mir und erklärte mir das Ihre Tochter gleich auf der Bühne einen Poledance hinlegt. Erst dachte ich natürlich: Heyy endlich mal ein Mutti die offen zu dem “anrüchigen” Sport steht aber natürlich kam es wieder anders, denn ihre Tochter Francesca Cesarini wurde mit einem Bein und ohne Hände geboren. Mit diesem Handicap auf den Gedanken zu kommen am Pole eine Klasse zu erreichen zeugt für mich von einer unglaublichen Willensstärke und extrem viel Mut. Und was sie dann auf der Bühne abgeliefert hat war mehr als grandios. Diese Momente erlebst Du mehr oder weniger alle 10 min auf dieser Gala und jedesmal erlebe ich einen Gänsehautschauer mehr oder weniger am ganzen Körper. Während man auf die gebuchte Show wartet hat man das Vergnügen mit Cocktails und Häppchen sich den Abend zu versüßen. Natürlich findet draussen im Garten noch viel mehr statt. LED leuchtende Walking Acts und DragQueens in opulenten Roben stehen für Bilder und Smalltalk bereit und natürlich sang auch wieder die einzigartige Jade Pearl Baker und lieferte mit Berliner Schnauze einige zauberhafte Coverversionen und ich glaube auch was eigenes….
Dann wurde zur Show gerufen, in meinem Fall war es die zweite Vorstellung und schon von Anfang an gefiel mir die authentisch schlacksige Moderation von Samuel Koch. Auch wenn auch er Manuskripte hatte die er ablesen musste so ergänzte er die Anmoderation ein ums andere Mal mit eigenen Geschichten und zauberte somit eine lockere Atmosphäre in das Theater. Neben einem beeindruckenden Marlon Falter gehörte die energiegelandenen Tanzperformances von edelyn deasis und Julius Junobero zu meinen Favoriten. Mein Gott wie toll kann man sich bitte im Rollstuhl über die Tanzfläche bewegen?? Ich war komplett verzaubert auch von der Geschichte die die beiden Akrobaten verbindet. Der Abend hatte aber noch viele weitere Highlights und auch gaaaaaaaanz viele grandiose Bekanntschaften. Eine davon muss ich hier noch kurz erwähnen denn hinter mir in Reihe 2 saß eine lustige 4er Gruppe von denen eine Person offenbar deutlich unter 18 war. Im Gespräch mit den beiden Vätern wurde mir dann mitgeteilt das Ihr Sohn 14 sei aber mein lieber Schwan… selten habe ich eine 14jährige Person erleben dürfen mit so viel Haaren auf den Zähnen. Und damit meine ich nicht Vorlaut oder Frech oder bockig sondern wortgewandt und schlagfertig. Ich kenne leider den Namen des Jungen nicht aber ich prognostiziere mal: der Kollege landet auf jeden Fall bald auf der Bühne. Tolle Menschen und tolle Begegnungen bekommt man sozusagen neben dem tollen Essen und der von Georgio Madia einmalig inszenierten Show kostenlos obendrauf. Ich würde mal sagen wer jetzt nicht gierig auf die Tickets in 2025 ist dem kann nicht mehr geholfen werden.