oder ein Abend voller Genuß mit allen Sinnen
Der November ist die Jahreszeit wo es früher dunkel und schon unangenehm kühl wird. Um so mehr ist es ein Genuß das gut geheizte und strahlend erleuchtete Spiegelzelt unweit des Zoologischen Gartens zur Premiere aufzusuchen um ein Abend voller Gemütlichkeit zu erleben. Die Palazzoabende sind ein Garant für eine dreistündige Auszeit aus der grauen und politisch erschreckenden Zeiten. Mit dem Thema “Unikate” präsentiert die diesjährige Spiegelzeltshow wieder hochkarätige Akrobatik, wilde Unterhaltung und italienisch angehauchte Köstlichkeiten. Ich glaube ich schreibe jedesmal das mich der Eintritt ins zauberhaft geschmückte und glänzend gedeckte Spiegelzeit immer wieder wohlig um Herz werden läßt. Und so war es auch diesmal. Da stand für mich natürlich ausser Frage das ich in diesem glitzernden WImmelbild als letztes gefunden werden wollte und entschied mich für eine bodenlanges Glitzerkleid das perfekt ins Bild passte. So wurde es mir jedenfalls mehrmals zugerufen :)
Der Abend begann mit dem typischen Redcarpet Getummel. Stars, Sternchen und viele andere Gäste tummelten sich im Blitzlichgewitter, darunter ganze vier ehemalige Bürgermeister dieser Hauptstadt. Auch ein Zeichen dafür das der Abend besonders ist. Eine Palazzo Premiere lässt man sich einfach nicht entgehen. Denn neben der Tatsache das am 9.11.2024 Premiere im Palazzo gefeiert wurde gab es auch noch den 9.11.1989 – den Fall der Berliner Mauer – und somit das 35jähre Jubiläum der Einheit zu dem Walther Momper einiges zu sagen hatte.
Die Message des Abends war diesesmal besonders grandios. UNIKATE soll dem Gast auch mit auf dem Weg geben, das jeder von uns einzigartig ist. Niemand sollte versuchen sich als Lemming in der Masse zu sehen oder vielleicht sogar darauf hinzuarbeiten im Mainstream unsichtbar zu bleiben. Dazu passt eine kleine Anekdote die ich auf der Frauentoilette mitbekommen habe. Zwei sehr junge Mädels unterhielten sich darüber wie super das Makeup samt Contouring bei einer von beiden geworden ist. Und natürlich wollte die andere sofort das Tutorial um genauso “perfekt” auszusehen. Ich hingegen musste schmunzeln und gleichzeitig war ich glücklich, das ich zurück im Zelt wieder wunderbare Unikate statt Kopien vorfand. Akrobatisch ging es gleich in schwindelnde Höhen. Eine Bekah Burke aus den USA zauberte wunderschöne schwerelose Bilder in den Himmel des Zeltes während Junru Wang zwar am Boden blieb aber mit Ihrer Cirque du Soleil Equilibristik Performance nur noch durch dünne Metallpfosten mit dem Boden verbunden war – der Rest wirkte nahezu schwerelos.
Ganz besonders hat mich allerdings das Moderatoren Duett abgeholt und damit meine ich den Bauchredner Daniel Reinsberg und seine Puppe. Lustig, frech und auf den Punkt brachte er sogar die Hüften der Gäste zum schwingen ohne dabei auch nur einmal den Mund aufzumachen. Roman und Slava aus der Ukraine waren zwar in der Vergangenheit schon einmal im Palazzo aber bei der grandiosen Steptanznummer kann man sie auch ein zweites Mal bewundern. Mein zweites und nicht mindergeniales Highlight an dem Abend war die Sängerin Lisa Marie Neumann. Sie hat mit jedem Lied eine neue Emotionsschublade aufgemacht und viele bekannte Klassiker auf unnachahmliche Weise interpretiert- egal ob es während des Essens “nebenbei” lief oder ob sie eine Performance live untermalt hat. Jedesmal standen mir die Haare zu Berge… und das obwohl ich kaum noch welche am Körper trage ;)
Essen gab es natürlich auch und wie immer spielt es im Spiegelzelt von Hans Peter Wodarz und Kolja Kleeberg eine ebenso wichtige Rolle wie die Artistik. Das Vier-Gänge-Menü startete mit einem sehr leckeren Linsen-Brotsalat mit marinierten Austernpilzen und wurde auch noch vom Zwischengang getoppt. Das liegt aber wahrscheinlich an meiner Liebe zu Meeresgetier. Wie in jedem Jahr durfte die Ente, die diesesmal besonders lecker war, ala Kolja Kleeberg nicht fehlen und zum Abschluß mundete eine PALAZZO Tiramisu mit SENF-Erdbeeren und Mascarponeeis. Kinders ich kann Euch sagen … meine Korsett musste tatsächlich eine ganze Menge aushalten :) und am Ende war ich froh das ich diesesmal wenig Brot mit Dips am Anfang hatte. Denn eigentlich bin ich immer so ein Brotopfer. Der Abend im Palazzo klang ein wenig unspektakulär aus und das obwohl Samstag war. Ich erinnere mich an Zeiten als Kolja am Schluß noch eine kleine Jamsession vor Scheidebechergästen zum Besten gab … aber ich glaube wir werden älter ;) ;) ;) … Im Foyer an der Bar gab es anschließend noch ein paar letzte nette Gespräche und dann ging es auch schon wieder nach Hause. Wenn ich die Option des Zurückspulens gehabt hätte – ich hätte ohne zu zögern den Knopf gedrückt um es noch einmal zu erleben. Aber natürlich könnt Ihr das jederzeit indem Ihr Euch noch die letzten Karten auf der Homepage des Palazzos vor Weihnachten oder nach Neujahr bis Anfang März sichert.