oder eine Vor-Premiere ohne Gloria aber mit ganz viel Glanz
Das Palazzo Spiegelzelt in Berlin. Ein Konzept das für mich jedes Jahr auf’s neue die Weihnachtszeit einläutet, auch wenn es diesesmal keine Ente als Hauptgang gab. Allein der Augenblick wenn man in das festlich geschmückte Zelt eintritt ist schon bezaubernd. Wobei man an dieser Stelle auch den großen Aufwand vor dem Zelt wertschätzen und erwähnen muss. Die Brache, auf der sonst eher ein Grau in Grau herrscht, leuchtete nun in bunten Farben und lädt ein zum Verweilen. Alles war natürlich neu… neues Zelt, neuer Standort und neues Menü. Das diesjährige Programm wirklte auf mich ein wenig anders als die letzten Male… es gibt nicht wirklich einen roten Faden bzw. eine Story, ausser natürlich, das die meisten Künstler in schillernde Pailette gehüllt waren. Im Grunde macht das nichts, denn durch Miss Frisky und ihre vermeindlichen Opfer wird die ganze Show zusammengehalten. Sie ist es auch, die mich komplett weggehauen hat. Ein Stimme zum niederknien. Sie interpretiert die Klassiker der wilden 80er auf ihre ganz eigene berauschende Weise.
Obwohl ich anfangs ihre klamaukige Art und Weise als leicht drüber empfand, hat mich die Dame in kürzester Zeit oder sagen wir gleich nach dem ersten Lied, total in ihren Bann gezogen. Ansonsten stand für mich persönlich diesmal das hervorragende Essen im Fokus. Sowohl die Ankündigung des Fisches zum Auftakt war wiedermal detailverliebt und inspirierend, als auch die Speise an sich mundete hervorragend und rang meiner Begleitung, das ein oder andere wohlige Geraune ab ;). Die darauffolgende klare Suppe als auch der Ersatz der Ente mundeten ebenfalls ganz ausgezeichnet. Während bei der Artistik an der Stelle aus meiner Sicht ein Hauch mehr Extravaganz hätte sein dürfen. Gut … natürlich weiß ich wie schwer es ist Weltklasse Acts zu verpflichten und meine “Kritik” ist auf wirklich hohem Niveau angesiedelt, aber es war eben für mich nicht viel wirklich neues dabei. Kurz bevor dann zum Dessert gerufen wurde, gab es dann doch noch den Act, der mich besonders unterhalten hat. Der Magier mit dem allseits bekannten Zersäge-Utensil in einer wirklich humorigen Art und Weise. Ich erinner mich noch sehr gut daran, als meine Person mal in so einer Kiste lag und kann sagen … das war grandios witzig.
Das Palazzo ist definitiv für mich die beste Adresse um die Weihnachtszeit einzuläuten und mit der ganzen Familie mal einen wirklich bunten Abend bei hervorragendem Essen zu geniessen. Leider konnte ich zu der eigentlichen Premiere keinen glanzvollen Auftritt beisteuern. Die Pflicht in diesem Land Geld zu verdienen steht oftmals dann doch dem Vergnügen im Weg. Wobei ich sagen kann das gestrige Booking war ebenso wunderbar wie genußvoll. Wer jetzt nicht mehr an sich halten kann der sollte fix ein paar Karten buchen : http://www.palazzo.org/berlin/