Der Klimawandel gehört mittlerweile zu den am heißesten diskutierten Themen. Klima-Aktivisten wie Greta Thunberg polarisieren die Massen. Doch ganz egal, wie man zu dem Thema stehen mag, der Klimawandel lässt sich nicht leugnen. Allerdings sind es oftmals ganz unscheinbare Dinge, die ihn begünstigen. Viele wissen nicht, dass auch die Digitalisierung sich auf den Klimawandel auswirkt. Allein mit der Nutzung von YouTube oder Netflix verursachen wir indirekt CO2. Glauben Sie nicht? Dann schauen wir uns das Ganze am besten etwas näher an.
Stromverbrauch des Internets
Das Herz der Digitalisierung ist das Internet. Schätzungen zufolge wird hierfür etwa 10 Prozent des weltweiten Stroms genutzt. Das ist eine gewaltige Zahl. Allein in Deutschland ist das Internet also für rund 33 Millionen Tonnen CO2 verantwortlich. Das Problem liegt hauptsächlich darin, dass die Abwärme einfach in die Luft geblasen wird. Würde diese Abwärme sinnvoll genutzt werden, wären Emissionen deutlich geringer. Allerdings müsste die Infrastruktur entsprechend ausgelegt werden. Das wiederum wäre ein enormer Aufwand.
Die Folgen des Streamings
Der Streaming-Anbieter Netflix ist auf der ganzen Welt beliebt. Millionen von Menschen nutzen Netflix oder vergleichbare Dienste. Doch nur die wenigsten wissen, dass gerade das Streaming enorme Emissionen verursacht. Schließlich geht hierauf ein beachtlicher Anteil des Energieverbrauchs zurück. Schätzungsweise machen Videos etwa 80 Prozent unseres Internetverkehrs aus. Um immer und überall Videos anschauen zu können, ist eine gewaltige Infrastruktur erforderlich. Dass Menschen Videos in immer höheren Auflösungen ansehen möchten, macht die Situation nicht besser. Denn eine höhere Auflösung erfordert höhere Datenmengen. Höhere Datenmengen wiederum führen zu einem höheren Energieverbrauch.
Grüne IT-Dienstleistungen gewinnen an Relevanz
Dass die Digitalisierung Auswirkungen auf unsere Umwelt hat, ist bereits in der Politik angekommen. Unter anderem die SPD-Ministerin Svenja Schulze hat sich mehrfach zu dem Thema geäußert. Sie will es gar in der EU-Ratspräsidentschaft näher behandeln. Die Nachfrage nach grünen IT-Dienstleistungen wird immer größer. Denn im Zuge des Klimaschutzes steht auch die Digitalindustrie im Fokus. Ein gutes Beispiel dafür ist die Rechenzentrumsbranche. Hier wurden bereits einige Maßnahmen zum Klimaschutz ergriffen. Das hängt allerdings nicht nur mit der politischen Lage zusammen. Es gibt auch immer mehr Unternehmen, die gezielt nach grünen IT-Dienstleistungen fragen. Anbieter müssen sich daher anpassen, um den Wünschen der Kunden gerecht zu werden.
Ist die Digitalisierung schlecht für unsere Umwelt?
Viele Menschen fragen sich natürlich, ob die Digitalisierung unserer Umwelt schadet. Schließlich führt sie zu gewaltigen CO2-Emissionen. Eine pauschale Antwort darauf gibt es jedoch nicht. Was jedoch feststeht, ist, dass die Digitalisierung umweltpolitisch korrekt gestaltet werden muss. Denn sie bietet nicht nur Chancen für unsere Gesellschaft, sondern auch für den Umweltschutz. Allerdings ist es wichtig diese Chancen zu erkennen und es müssen Möglichkeiten gefunden werden, um die Digitalisierung möglichst klimafreundlich zu gestalten. Andernfalls kann es passieren, dass sie aufgrund ihres hohen Energieverbrauchs zu einem echten Problem wird. Doch keine Sorge. Sie müssen keineswegs aufhören Ihren Lieblingsfilm bei Netflix anzuschauen. Allerdings kann es mit Sicherheit nicht schaden, wenn Sie sich für eine umweltfreundliche Digitalisierung einsetzen.