oder Fuck you Kreuzberg.
Der Begründer von Base Berlin und Produzent von zahlreichen Variete Theater Produktionen hat abgerechnet. Kreuzberg ist aus seiner Sicht verloren. Fest in der Hand von Hipstern mit Rauschebärten und gierigen Spekulanten wurde Base Berlin aus diesem Bezirk vertrieben um direkt neben dem Kater Blau, mit schönerer kulturell geprägter Infrastruktur wieder neu zu erstrahlen. Es war ein anstrengender Ritt aber letztendlich ist Markus Pabst im gelobten Land angekommen. Hoffen wir das auch in Zukunft dort Milch und Honig fliessen wird. Daraus eine Show zu bauen deren Erlös in den Aufbau der neuen Räume fliesst ist mehr als sinnvoll und hat sich absolut gelohnt. Wiedermal hat Markus bewiesen der Godfather of “Variety” zu sein – denn was da auf der Bühne stand kann ich ohne Umschweife als echte VIELFALT bezeichnen. Wunderschöne Luftakrobatik traf auf die kleinste Big Band Berlins… oder war es Deutschlands? Hab ich vergessen.. aber toll war die Kombo und laut!
Gespickt mit Pantomine von Elia Elastisch, Standup-Comedy und einer Modenschau, die mein persönliches Highlight des Abends war. Erstmal schwelte in mir schon seit einiger Zeit die Idee einen Runway in meine Burlesqueshow einzubauen und beinahe war es sogar schon mal soweit – doch nun hats der Pabst vor mir gebracht… kein Wunder … er hat ja auch Hilfe von ganz weit oben und der Kollege weiß ja eh alles. Ich sage Bravo denn es war grandios!. Denn nicht nur die Mode war toll sondern auch der 14-jährige Designer Valentin Prinz! Mein Gott … ein begnadeter Junge mit dem Genius eines Tages im Modeolymp Paris zu glänzen! Der Name Prinz ist sowieso garant für großes…
Weiterhin war es Thomas Dürfend’s Traum vom fliegen, der mich begeisterte und der musikalisch von einer bezaubernder Stimme begleitet wurde. Natürlich spielte akrobatischer Tanz auch diesmal wieder eine große Rolle in der Audienz. Speziell Marjorie Nantel und Yann Leblanc haben mich vollkommen wegehauen und mit ihrem Ausdruckstanz einmal mehr der Schwerkraft das Fürchten gelehrt :). Genauso wie das Duo Sienna an den Ringen, Mario Espanol in der Stange und so weiter … es war wiedermal der Ben Hur des Variete. Zwar ging die Show “nur” ca. 3 Stunden. Aber aufgrund der vielzahl der unterschiedlichen Acts hatte man das Gefühl unglaublich viel gesehen zu haben OHNE das es langweilig wurde. Last but not least gab es da noch eine Lichttanzeinlage von Donial Kalex die mir auf jeden Fall in Erinnerung bleiben wird… ich sag mal WOW!
Markus selbst hat mich mit einem von Jack Woodhead komponierten Song / Sprechgesang ebenfalls dolle abgeholt… zitiert er sonst gern mal Beatles Songs und zeigt damit auf, wie dämlich die Liedtexte sein können oder gibt lustige Sprüche aus dem Internet zum besten war es diesmal harter aber ziemlich wahrer Tobac aus unserer schon sehr kranken Welt… erdrückend realistisch und auf den Punkt gebracht. Mir blieb etwas der Kloß im Hals stecken und ich hätte gern mit ihm “mitgeschriehen”… und es hat mich auch daran erinnert hier mal wieder Tacheles zu schreiben über Dinge die mich in meinem kleinen Universum stark beschäftigen.
Die Pabst Audienz war wunderbar und ist auch in 2017 unbedingt empfehlenswert! Ich hoffe Markus macht trotz der kommenden vielen Projekte weiter und bringt uns dieses Potpourri an Kunst weiterhin auf die Bühne des Wintergartens.