Dienstag, 19. März 2024

Geburtstagsgala 75 Jahre Komische Oper Berlin

oder ein bisschen Wehmut und ganz viel Torte

Die Komische Oper als kleinstes Opernhaus Berlins hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Da macht es absolut Sinn das die Geburtstagsgala nicht nur eine bunte Mischung aus vergangenen Inszenierungen ist sondern eben auch eine Zusammenfassung der Ereignisse in Form einer Dokumentation mit Zeitzeugen und Originalaufnahmen. Nach dem Krieg waren es die Alliierten die den schnellen Wiederaufbau des Hauses ermöglichten – und da das Haus das ehemalige Metropol Theater in der Ostzone war – war die sowjetische Zentralkommendatur zuständig. Dabei sollte das Haus volksnah und für jeden Berliner offen sein. Legendär dabei der erste Verantwortliche des Hauses Walter Felsenstein. Seine Eigenarten wurden in der Dokumentation hervorragend aufgezeigt und wunderbar in Bildern zusammengeschnitten. Natürlich ist sein Einfluss bis heute spürbar und doch ist alles neu und exakt 75 Jahre nach der verspäteten Eröffnung noch immer so frisch. Aber auch die Nachfolger Harry Kupfer und Andreas Homoki haben in dem Haus ihre Ideen verwirklichen können.

Letztendlich aber war es vor allem Barry Kosky, der mit seinen bunten und aufregenden Produktionen dafür verantwortlich ist das die Komische Oper meine volle Aufmerksamkeit genießt. Eine großartige Premiere und Produktion jagte unter seiner Führung die nächste und gemeinsam mit meinen Lieblingen Geschwister Pfister und Katherine Mehrling durfte ich jubeln und genießen.
Die Darbietung der Gala setzte sich aus einer Mischung aus Dokumentarfilmen und live gespielten Klassikern wie “Die Perlen der Cleopatra” oder Max Hopp als Tevje zusammen und umriss in knapp 2 Stunden 75 Jahre Geschichte. Dabei wurde es nie langweilig – auch nicht als vor der Show noch der Bundespräsident seine Glückwünsche zum Besten gab. Frank Walther Steinmeier sprach dabei in einem sehr staatsmännischen Ton, den ich selten bei Geburtstagsreden vernommen habe. Selten hab ich eine so lebendige und gleichzeitig spannende “Documentary” in einem Theaterhaus gesehen. Denn im Gegensatz zu anderen Jubiläen war das eine moderne Aufarbeitung der Vergangenheit.
Ich bin sehr auf die erste Produktion des neuen Intendantenduos gespannt und natürlich auf die Spielzeit vor der Sommer und Umbaupause. Denn ab dem Sommer wird die Komische Oper im Schillertheater spielen und wir alle drücken die Daumen das Berlins Ruf für Bau und Umbauarbeiten nicht auch dieses Haus heimsucht – wobei ich jetzt schon von einer Explosion der Kosten gelesen habe.

Nach dem Programm gab es noch zwei kurze Ansprachen im Foyer und jede Menge Kuchen. Bei beiden Reden hat mir doch tatsächlich die Leichtigkeit und der Charme eines Barry Koskys gefehlt aber vielleicht kommt das ja noch ;). Mich hat dabei allerdings eher der Hirschgulasch für 6 EUR angesprochen der im übrigen ganz vorzüglich war. Mit vollem Magen und einige Gläser Sekt später wurde dann auch noch getanzt und auch wenn ich gerade in meinen neuen HighHeels ungern ne Flotte Sohle aufs Parkett lege so riss mich die Musike … nee Moment das war wohl eher unsere Begleitung … mit auf die Tanzfläche und es wurde zu den Classics der 80er und 90er geschwoft wobei ich an dieser Stelle eigentlich eine DJane ala Gloria Viagra erwartet und gefeiert hätte. Dennoch …. Danke liebe Komische Oper für all die schönen Stunden die ich im Hause verbringen durfte und Herzlichen Glückwunsch zu 75 Jahre grandioser Kultur. Möge die Kreativität nie enden und die Fördermittel nicht versiegen.

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