oder eine Zeitreise in vielerlei Hinsicht
Na das war doch mal ein interessantes Gastspiel. Sven Ratzke im altehrwürdigen Renaissance Theater.. das passte ungefähr so wie… Johnny Cash im Hip Hop Club ;) … Nee ganz ehrlich das war schon wieder so speziell, das musste man einfach gesehen haben. Für mich waren es gleich zwei Gründe warum ich der gestrigen Premiere DIVA DIVAS beiwohnen musste – oder waren es drei?. An erster Stelle war da natürlich Sven und Charly mit ihrem grandiosen Zusammenspiel und den neuen Stücken. Zweitens war ich noch nie im Renaissance Theater und wollte es unbedingt mal von innen sehen bevor es von der Zeitmaschine gefressen wird ;) .. und drittens war ja auch noch der Bürgermeister da… ! HahaHaaaa.. das war ein Insider, den ich am Schluß nochmal aufkläre…
Doch nun zum Programm… JA… das war mal wieder ein echter Ratzke/Zastrau Streich, der da von der Bühne des alten Theaters erklang. Ich will nicht sagen, das ich etwas überrascht war, als die beiden in der eher glanzlosen Kulisse des laufenden Theaterstückes erschienen aber gespannt war ich auf jeden Fall. Denn sowas ist mir gerade in Braunschweig mit den Teaserettes passiert. Auf einer “glanzlosen” Bühne, die so gar nicht die ersten Erwartungen der Zuschauer erfüllt, zu punkten ist doppelt.. ach was sag ich.. dreifach so schwer. Sven machte jedoch aus der Not eine Tugend. Mit kleinen feinen Anspielungen auf dieses Traumtheater mischte er seine Geschichten elegant mit dem Interior. Auch die Gäste der ersten Reihen hatten die DIVA ganz für sich zum anfassen. Manch einer hätte bestimmt gerne in die letzte Reihe getauscht *loool* … denn Ratzke ist eine wilder Knutscher *loool*
Das Programm ist eine Hommage an die großen Diven der 60er Jahre: Shirley Bassey, Eartha Kitt, die Knef und natürlich Zarah Leander. Doch ein Ratzke/Zastrau Abend ist nur teilweise von wunderbaren Eigeninterpretationen geprägt – ein großer Teil des Abends gleicht einem intelligenten und lustigen Märchen. Wie ein Magier zaubert Sven Ratzke endlos viele surrealte Geschichten aus der hochgegelten Frisur. Kleine Anekdoten jagen wilde Erzählungen mit vollem Körpereinsatz, die mit echten und erfundenen Tatsachen rund um die Diven garniert werden. Kurzum – es hat viel Spaß gemacht und klang nach nach einer gelungenen Mixtur aus Melancholie und Rockröhre.
Doch nun nochmal das kleine angekündigte Gimmick zur Aftershow. Es ist so Brauch, das eine ausgewählte Person, zumeist der Intendant des Theaters, nach der Show noch einmal die Künstler vorstellt und mit netten Worten bedenkt. Doch die Person, die diesmal das Wort erhob, fand es spannender den regierenden Bürgermeister, der als Gast anwesend war, zu würdigen. Es sei wohl eine besondere Ehre ihn seit langer Zeit mal wieder im Haus zu haben…. der Frau tropfte schon fast das Biedergemeiere aus den Ohren *loool* und aus meiner Sicht wäre es nicht zuviel gewesen erstmal den Künstler abzufeiern! Abgesehen davon nehmen Aftershows im Renaissance Theater ein jähes Ende – um 0:30 ist Zapfenstreich …. ob man nun will oder nicht.