Montag, 14. Oktober 2024

Disneys Glöckner Premiere klingt gewaltig im Stage Theater des Westens

oder ein Sonntag der mir noch lange in den Ohren klingen wird

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Im Theater des Westens habe ich schon so einige Musicals gesehen. Nicht bei vielen haben sich meine Poren am ganzen Körper so aufgestellt wie beim Glöckner von Notre Dame. Es war gewaltig, es war pompös, es war einfach grandios. Ich bin mir nicht sicher ob es die orchestrale Inszenierung war, der wunderbare Chor oder einfach nur die Tatsache, das ich zwei von drei Hauptdarsteller gut kenne und mich beide Personen sowas von abgeholt haben – Fakt ist aber ich saß knappe drei Stunden mitten in Paris direkt in Notre Dame. Neben mir flossen Tränen und am Ende gab es die verdienten Standing Ovations und minutenlangen Applaus. Schon der Auftakt des Musicals war grandios. Ein unglaublich detailverliebtes Bühnenbild das mich erst etwas nachdenklich machte, denn es wirkte starr und dauerhaft installiert. Doch die Inszenierung sprudelte vor Ideen und verwandelte das innere von Notre Dame schon nach kurzer Zeit in diverse Schauplätze rund um Paris. Es wurden getrickst und gezaubert wo es nur ging. Vielleicht wurde das Feuerwerk einmal zu viel eingesetzt aber heyy… mehr ist manchmal einfach mehr :)

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© Petra Knickmeyer

Auch die Kostüme überzeugten mit Kreativität, Liebe zum Detail und Wandlungsfähigkeit. Esmeralda, gesungen und gespielt von der wunderbaren Sarah Bowden, tanzte und sang mit unglaublicher Leidenschaft und Domprobst Frollo ist diese Rolle zu 100% auf den Leib geschrieben. Er übermannte mich sowohl optisch als auch gesanglich in der Rolle des zwigespaltenen Richters. The­a­t­ra­lik und Dramatik schwappten über den Orchestergraben mit solcher Kraft, das die Gänsepelle einige Mal über meinen Körper huschte und teilweise sekundenlang anhielt. An manchen Stellen mochte zwar die Dramatik etwas überborden, vor allem wenn alle Stimmen aufeinander singen, was dann fast etwas geschrien wirkte, aber alles in allem ist diese Inszenierung gewaltig und sehr sehr sehenswert. Natürlich darf ich nicht vergessen zu erwähnen das auch Darsteller David Jacobs in der Rolle des buckligen Quasimodo brillierte und der 24-köpfige Chor einfach der Hammer war.

Die Premiere war natürlich mit dem Who is Who der Kultur, Politik und Schauspiel unterwandert und alle zeigten sich von ihrer besten, meist hübsch aufgerüschten Seite. Aus meiner Sicht hätte es nach dem Stück noch etwas musikalische Untermalung oder ein kleines Rahmenprogramm anläßlich der erfolgreichen Premiere gebraucht aber das fehlte leider gänzlich. Stattdessen gab es zünftige Stullen und nette Gespräche. Auch eine kurze Ansprache a la Barry Kosky fänd ich nicht verkehrt… aber die gab es zumindest auf der Bühne und mit Blumen verziert. All jene die jetzt neugierig geworden sind auf die Neuinszenierung im Theater des Westens, all jene die ein großes Drama und ein großes Theater mit granioser Kulisse erleben wollen und all jene die kurz mal eine Zeitreise ins schöne Paris machen wollen… hier ist der LINK zum Kartenvorverkauf.

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