oder die lustigsten Entscheidungen trifft die Merkel in der Wanne
Foto: Marcus Lieberenz
OK… irgenwann pinsel ich mich mal an, wenn ich zu einer der kommenden Premieren in der Distel renne. Es ist schließlich politisches Kabarett, was dort geboten wird und wenn meene Verwandlung nicht politisch ist, dann wees ick ja oooch nicht ;-). Ick nutze alle Parteifarben, teilweise Crossover, schlüpfe permanent in Rollen, wie unsere gewählten Rudelsführer und liebe es Leute mit der kleinen Illusion zu verwirren. Na gut… die Parteifreunde schaffen deutlich größere Illusionen und raumfüllende Luftblasen aber eben deshalb gehe ich gern in die Distel – man lernt immer noch was dazu. Allerdings glaube ich auch, das ich im manchmal etwas betagterem Publikum durchaus eine große Zustimmung finde… nach der ersten Verwirrung ob denn nun meine Brüste echt sind. *loool* … Na mal sehen, vielleicht zum 60zigsten Geburtstag… der ist nämlich dieses Jahr. Watt wusstet Ihr nicht?.. ja die Distel wird tatsächlich 60 und ist damit tatsächlich 2 Jahre Älter als die Kanzlerin um die es heute primär ging.
Waren es die letzten Male “nur” ein paar gezielte Spitzen die mich abholten und zum lachen und schmunzeln anregten, so hat die neue Inszenierung “Die Kanzlerflüsterer” viel mehr wunderbare Momente, die mir den Abend versüßt haben. Die Suche eines Kanzlerberaters nach dem realen Leben hält als roter Faden, eine sehenswerte Ansammlung von wunderbaren Anekdoten auf unsere politische Führung aber auch Alltagsquerelen des gemeinen Bürgers zusammen.. Alleine für die Impersonierung des Kanzlerpäarchens im typischen Loriot Badewannensketch lohnt es sich eine Karte zu kaufen. Daran reihen sich musikalische Adaptierungen von der besten Band der Welt – Die Ärzte und die Wiederbelebung des Killerkaninchens aus Monty Pythons “Ritter der Kokosnuss”. Alles ist dabei… und vieles macht richtig Spaß. Ich selber bin kein wirklich politisch informierter Mensch, mehr oder minder stehe ich lediglich in der Brandungswelle der hirnrissigen Entscheidungen und lass mich von den Schmerzen überraschen, die die hohen Herren wieder austüfteln. Aber gutes Schauspiel erkenn ich selbst mit ungeschminktem Augen… und ganz vorne mit dabei war am heutigen Abend Caroline Lux in den unzähligen Rollen. Ob als Bärlinerin, als osteuropäische Verweigerin oder Dominanebenberuflerin… es war ein Genuß zu sehen wie durch Sprache und Gestiken in kurzer Zeit neue Charaktere entstehen.
Sicherlich gibt es auch in meinen Performances politische Aussagen, wie zum Beispiel “es gibt nur eine treue Seele, den Alkohol” in meiner Real Love Affair Bügelperformance oder “Esst kein Fleisch – esst lieber die Federn” in meiner Killing Tweety Nummer. Ein Grund mehr öfter in junges, knackiges, politisches Kabarett zu gehen. Die Distel hat mit “die Kanzlerflüsterer” und offenbar auch mit der Produktion davor “Wie geschmiert” (so wurde mir zugetragen) mehr zeitgemäße “Sketche” und aktuelle Musiktitel eingebaut als früher und hat mich am heutigen Abend damit wunderbar unterhalten. Und in der “alten” Dame Distel jibbet ja auch noch das neue Studio in dem “gefühlte” Teenager erfolgreich ihr kabarettistisches Abendbrot servieren… also wenn dieser Trend nicht mit Besuchen zu belohnen ist … dann wees ick ooooch nicht ;-). In diesem Sinne… klicken, koofen, hinjehen, ankieken :-)