oder … and the Teddy Show Award goes to PEACHES featuring Ginger Synne
Da war sie nun die 26. Teddy Verleihung im Rahmen der Berlinale Filmfestspiele und was soll ich sagen… es war schon mal spannender. Ich bin jetzt das vierte Jahr auf den Teddy Awards (Ok das ist jetzt noch nicht sooo viel) aber ich kann sagen das ich mich ziemlich “hochgeschlafen” habe *loool*. Konnte ich beim ersten Mal nur in den hinteren Reihen einen Stehplatz ergattern so saß ich nun in der First Class inmitten der Preisträger(innen) und geladenen Gäste. Doch war es die Mühe wert… ich würde sagen …. TEILWEISE. Es war berauschend zu sehen, wie sich Menschen die einen Teddypreis gewonnen haben, für die beste Dokumentation “Call me Kuchu”, so unglaublich freuen, das ihr wichtiges Werk Beachtung findet; es war anrührend ihre Reaktionen im Zeitalter des Multimedias zu verfolgen. Da wurde der Mutti geSMSt noch bevor die Freudentränen getrocknet waren. Aber im Gegensatz dazu nahm der Platz in der fünften Reihe auch die Illusion einer internationalen Veranstaltung.. denn während man aus den hinteren Reihen doch eher den Fernsehbildern folgt, sieht und vor allem hört man vorne das ganze Elend einer Marianne Rosenberg. Was dort ins Mikro geflötet wurde ging auf keine Kuhhaut und ich glaube der verhaltene Applause bezeugt dieses Fiasko. Ob der charismatische Initiator Wieland Speck glücklich war mit dieser Wahl wage ich zu bezweifeln. Mehr oder weniger unmotiviert wollte die Ikone auch noch ein Unterhaltungsprogramm bieten und Teddybären ins Publikum werfen, sie schaffte es gerade mal bis zur ersten Reihe – Motivation wo warst Du? – Kleiner Tipp: 10 Schritte ins Publikum und dann werfen ;-).
Dahingegen fakelte Peaches featuring Ginger Synne mit einer genialen Bühnenperformance die ersten und letzten Reihen komplett ab… im übrigen die einzige gut inszenierte Show an diesem Abend. Denn auch der Variete Bodenakrobat hatte aus der Nähe betrachtet nicht ganz die Qualität des Künstlers der gerade im Wintergarten seinen Körper in unglaubliche Kunstformen biegt – wobei ich das natürlich im Verhältnis bewerte!! Zu Stereo Total kann ich nicht viel sagen.. entweder man liebt sowas oder nicht… ;-). Zeitweise kam es mir so vor als wenn man beim Teddy neuerdings doch wieder auf Spontanität setzt. Da wurden nichtsahnend Menschen auf die Bühne geholt um Reden zu halten oder Mikros an und ausgeschaltet inmitten der Moderation und ein Jochen Schropp hangelte sich etwas unspontan durchs Programm…. also ich weiß ja nicht wie es bei den Oscars so zu geht.. aber Thomas Herrmanns Quatsch Comedy Liveaufzeichnung hatte deutlich mehr Professionalität. Manchmal ist es ja auch ganz sympatisch wenn es “gemütlich” zugeht, so z.b. bei Burlesqueshows mit 200-300 Zuschauern… aber als eines der größten queeren Filmfestivals sollte sowas nicht passieren.
Anrührend hingegen war die Bühnenpräsenz von Mario Montez der einen Special Teddy für sein Lebenswerk erhielt und dem auch noch live per Skype von niemand geringerem als John Waters gratuliert wurde. Der Superstar von Andy Warhol war in den Siebzigern die Mutter aller Drag Queens… sowas berührt schon. Zu Mario Montez muß ich gesondert noch ein Special verfassen. Auch die Skurilität einer Ulrike Ottinger wäre mir verborgen geblieben wenn ich an dem Tag nicht zu den Teddy Awards 2012 geradelt wäre.. insofern glich sich die Verwunderung über manches wieder aus. Problemfall Nahrungsaufnahme steht bei den Teddy Awards immer auf Platz 1 meiner Liste… lediglich Curry 36 versucht die vielen hungrigen Mäuler zu stopfen die vielfach ein Buffet oder ähnliches erwartet haben.. gerade jene die sich die First Class Tickets geleistet haben sah man die Verwunderung über die fehlende feste Nahrung schon irgendwie an.
Der Abräumer der Berlinale wird wohl dann “Parada” werden denn sowohl der Leserpreis der Siegessäule “ELSE” ging an diese erstgemeinte Komödie als auch der Panorama-Publikumspreis der Berlinale im Bereich Spielfilm. Mit den Machern des Films konnten wir auf dem vorlagerten Empfang ein paar kurze Worte wechseln – Fazit… die Jungs haben Spaß in Berlin :-). So war sie also.. die Teddy Verleihung 2012. Hab ich noch was vergessen??? Mnnhh ach ja… mal wieder betonte Dieter Kosslick charmant das er ja mit so “TransDingens” wenig gemeinsam hat ;-) und TROTZDEM immer gern zu “solchen” Veranstaltungen kommt – das richtige Maß an humorvollen Bemerkungen lernt er wohl nie… und aus meiner unmaßgeblichen Sicht gab es noch eine ganz entscheidende Katastrophe… wenn ich mal einen Tipp geben darf…. BITTE.. ich sag auch gern an dieser Stelle BITTE … investiert doch in ein rückenschonendes Stuhlwerk – diese billigen Plastikschemel sind Wirbelsäulenvernichter – ich hab jetzt erstmal Rücken !!