Sonntag, 8. Dezember 2024

Der Pride-Month Juni

Der Monat Juni ist auch als der Pride-Month bekannt und das hat historische Hintergründe. Seinen Ursprung hat der Pride-Month im Jahr 1969 – meinem Geburtsjahr – welch’ Zufall. Genauer gesagt auf der Christopher Street in New York in einer Bar namens Stonewall Inn. In den 60er Jahren war das Leben für queere Menschen brutal. Wer sich outete, wurde von der Gesellschaft geächtet, aus seinem Job entlassen und von der Familie verstoßen. Der Geschlechtsverkehr mit Menschen des gleichen biologischen Geschlechts war verboten und auch das Tragen von Kleidung, die Gender-stereotypisch nicht dem eigenen biologischen Geschlecht entsprach, wurde nicht geduldet. Transsexuelle und Homosexuelle wurden geächtet und von der Polizei verhaftet. Ebenso war es Bars nicht gestattet auf ein queeres Klientel ausgerichtet zu sein, ihnen wurde keine Schankerlaubnis genehmigt. Gegeben hat es sie aber natürlich trotzdem. Diese Etablissements wurden regelmäßig durch Razzien kontrolliert und Personen, die sich nicht dem biologischen Geschlecht entsprechend kleideten, wurden verhaftet. Am 28. Juni 1969 wurde im Stone Inn genau so eine Razzia durchgeführt. Sie unterschied sich aber von anderen Razzien dieser Art, dass die Menschen der queeren Community sich wehrten und die Polizisten anschließend sogar in die Flucht schlagen konnten. Darum gilt der Monat Juni heute als Pride-Month und es werden Christopher Street Days gefeiert.

Die Bedeutung von “Pride”

“Pride” ist das englische Wort für “Stolz” und in Bezug auf queere Menschen meint es, dass sie sich nicht länger dafür schämen wollen, wie sie sind. Pride in diesem Sinne meint die Gleichberechtigung und die Toleranz queerer Menschen im Gegensatz zu Stigmatisierung und Ausgrenzung. Auch heute ist dieses Thema noch von Bedeutung, denn auch wenn die Welt toleranter und gleichberechtigter geworden ist, herrscht immer noch keine vollkommene Toleranz und Gleichberechtigung. In vielen Ländern der Welt ist Homosexualität immer noch ein Tabu und verboten und in manchen Ländern es sogar mit der Todesstrafe bestraft.

LGBTQ in der Mode

Wie an dem Beispiel von Stonewall Inn zu sehen ist, wurden und werden Menschen verachtet, die sich nicht ihrem biologischen Geschlecht entsprechend kleiden. Pride in der Mode- und Fashionindustrie ist darum ein wichtiger Punkt, der bis heute zum Teil allerdings sehr wenig Beachtung bekommt. Auch die faire Fashion, die sich besonders um hohe Standards in der Produktion ihrer Kleidung, der fairen Behandlung der Angestellten und der Natürlichkeit ihrer Ressourcen verschreibt, schenkt diesem Thema kaum Beachtung. Das liegt vor allem daran, dass es insbesondere in der Fair Fashionindustrie viele Unternehmen gibt, die noch sehr klein sind und darum eine möglichst große Zielgruppe ansprechen wollen, um Kunden zu generieren. Sie möchten lieber keine polarisierenden Themen ansprechen und dadurch potenzielle Kunden verlieren. Ein Male-Model, das für eine Damenbluse wirbt ist dabei schwer umzusetzen. Dass das aber nicht nur für kleine Unternehmen gilt, sondern auch für die gesamte Industrie wird spätestens dann deutlich, wenn man sich die Models der Branche ansieht. Zwar waren in den letzten Jahren in Fernsehformaten wie GNTM oder ANTM vereinzelt transsexuelle Models zu sehen, aber die Mehrheit entspricht doch immer noch einer Norm, die längst überholt sein sollte. Trotzdem gibt es Mittel und Wege, wie große und kleine Unternehmen der Modeindustrie die LGBTQ-Community unterstützen können. Beispielsweise indem sie unisex Produkte mit in ihr Sortiment aufnehmen, nicht-heteronormative Menschen in die Planung von Kampagnen einbeziehen oder indem sie queere Gruppen aus ihrer Region unterstützen.

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