oder das Chamäleon Theater feiert 20jähriges Jubiläum nach der Wiedereröffnung
20 Jahre Chamäleon. Und genauso lange stöckele ich in High-Heels durch diese Welt. Dem Chamäleon hab ich aber nach Auswertung dieses Blogs erst 2011 meine Aufwartung gemacht und witzigerweise mit der Show Wunderkammer auch von CIRCA. Was dann folgte war eine immerwährende Freunde und tiefe Liebe zu dem Haus, denn sie schafften es fast immer mich sehr zu verzaubern. Neuer Zirkus bedeutet eben das man etwas sieht was man davor so noch die gesehen hat. Akrobaten und Künstler mit Visionen und Ideen und ganz viel Bezug zur Schwerelosigkeit. Ich weiß gar nicht wie oft ich Menschen in dem Theater hab fliegen sehen. Insofern war es mir ein großes Vergnügen die neueste Produktion der Australier anzuschauen und natürlich Anke und Hendrik zu Ihrem Jubiläum zu gratulieren. Vor Ort hatte ich es tatsächlich vergessen bzw. war sehr auf CIRCAs neuestes Abenteuer konzentriert. :) …
Und das kam mit voller Wucht und diesesmal extrem sexy. Ich weiß gar nicht ob es die Mugler-inspirierten hautengen Outfits waren oder die enorme Körperlichkeit der Show – Fakt ist aber es knisterte auf der Bühne und es gab nimeand im Publikum der sich nicht in mindestens einen Akteur verguckt hat. Die Akrobatik war natürlich wieder von einem anderen Stern. CIRCA schafft es immer wieder die Grenzen des möglichen zu verschieben und Schwerkraft und physikalische Gesetze aufzuheben. Alles wird untermalt von einen treibenden Berghain Soundtrack der an manchen Stellen für mein Geschmack etwas zu hart war – das kann aber auch an meinem mittlerweilen senilem Musikgeschmack liegen ;) ;) … Herausragende Türme aus Menschen, tolle Bilder in Situationen die eigentlich nur “Helping Hand” sein sollten und immer wieder diese Spielfreude bei all der körperlichen Anstrengung lassen den Abend gefühlt in Sekunden vertreichen. Man möchte nach der letzten Verbeugung fast sagen – OK zweite Runde bitte. Ich möchte an dieser Stelle auch nochmal betonen das ich nicht einen Act hervorstechend fand sondern die ganze Performance als solches genoß – wie ein Wasserfall der niemals endet und doch die Kraft hat ganze Städte zu beleuchten. Mich hat CIRCA einmal mehr von den High-Heels gehauen und deshalb muss ich Euch das Stück wärmstens empfehlen.
Als kleine Sideshow gab es auch noch eine neue Videoinstallation im Hof des Theaters. Die Hackeschen Höfe sind ja sehr geschichtsträchtig und im Premieren Nachgeplänkel der Show konnte ich ein paar Worte mit einem Verantwortlichen austauschen. Es steckt die Liebe zu Detail in der Erhaltung des Ursprungs des Gebäudes. Das fängt bei den Fliesen im Hofbereich an und endet mit den Lämpchen auf der Toilette. Übrigens auch ein Grund warum das Theater etwas schwierig ist für Menschen mit Gehbehinderung. Einen Fahrstuhl wird es dort wohl nie geben. Die Künstler liessen sich auf jeden Fall zu Recht feiern und ich wünsche CIRCA einmal mehr immer ein volles Haus und KEINE Verletzungen. Und seien wir mal ehrlich… die Artisten legen jeden Tag Ihre Unversehrtheit in die Hände der Kollegen. Auch ein absolut bewundernswerter Wesenszug. Denn dazu gehört blindes Vertrauen in einer Welt in der gefühlt jeder zweifelt an alles und jedem. DANKE dafür! PS: für alle die sich über die wenigen Bilder wundern… es war strengstens untersagt während der Show zu fotografieren und manchmal gehöre ich zu denen, die sich daran halten :)