oder immer wieder ein sehr bunte Mischung…
Die BZ gehört mittlerweile zu einem richtig alten Eisen… mit einer weit über 100jährigen Geschichte kann man sich schon mal zurücklehnen und willkürlich seine Preisträger aussuchen. Dies tut die BZ jedes Jahr im Bereich Kultur und verleiht zum mittlerweile 27. mal den BZ Kulturpreis an Menschen, die es ihrer Meinung nach verdient haben. In diesem Jahr gehörten zu den Preisträgern u.a. die Flying Steps, Marius Müller Westernhagen und Henry Hübchen.
Letzterer wurde in wohl einmaligen Worten von der fast oben ohne Sophie Rois in den Himmel der Übermenschen katapuliert. Bei der Gelegenheit muss ich einfach mal meinen Hut ziehen, das sie es sich getraut hat mit diesem grandiosen Oberteil die Bühne zu entern. Doch statt der häßlichen hautfarbenen Silikonbrustwarzenkleber hätte ich doch ein paar Glitzerpasties bevorzugt. Anyway.. der Auftritt hat optisch als auch verbal Spuren hinterlassen und das will was heißen in dieser viel zu lauten Welt! Der sichtlich verdatterte Henry konnte im Anschluß kaum noch einen vollständigen Satz als Dank zum Besten geben – nur die vorbereitete Geschichte einer damaligen Kritik zu einem seiner Stücke, in dem er mit Nero und den Römern verglichen wurde, fand ich dann doch wieder sehr amüsant :)
Natürlich möchte ich auch das grandiose Bühnenbild und den immer wieder schönen Auftakt mit Meret Becker in den Fokus rücken. Mit dem Song von Vicky Leandros „Ich liebe das Leben“ und einem berauschenden Schatten- und Lichtspiel nahm die etwas zu lange Veranstaltung ihren Anfang.
Bei dieser BZ Kulturpreisgala gab es aber auch einige interessante Verknüpfungen. So wurde Marius Müller Westernhagen mit einem Burlesque Auftritt angekündigt und dieser mit dem Lied SEXY untermalt… nun ja… ob das so im Sinne des Künstlers war, der natürlich in Begleitung seiner Frau kam, weiß ich nicht. Das er sich dann noch gegen den redseeligen Jürgen Flimm behaupten musste, bevor er seine Worte des Dankes aussprechen konnte, war ebenfalls schwer nachzuvollziehen. Also ich hätte echt stark drüber nachgedacht den Preis anzunehmen wenn mich jemand auf Alkohol und Sex reduziert hätte ;)…. aber ich werde so einen Preis wahrscheinlich eh nie bekommen. Ich freu mich ja schon wenn eine Zeitung überhaupt mal aus freien Stücken meine Schaffenskraft in der Kultur beachtet ;). Anyway… es gab natürlich auch Hochkultur auf der Bühne zu sehen, die mir sehr gut gefallen hat. Ich liebe Ballett, war wiedermal total begeistert von Andrej Hermlins Sproß David, der mit seinen 17 Jahren jetzt schon ein grandioser Entertainer ist und war einfach mal geflashed von dem Akkordeonspieler… dessen Name ich noch immer nicht herausgefunden habe. Er gehört zu den Gründen warum ich solche Vielfalt bei Veranstlaltungen liebe!
Im Nachgang wurde dann ein “echtes” Berliner Buffet serviert, das einige Highlights aber auch ein echten Ausfall hatte. Wer Steine als Berliner Bulletten anpreist, sollte sich nicht wundern wenn mit eben diesen Steinen ein Angriff auf das Redaktionsgebäude geplant wird.. ahhhahhaha…. naja… aber dafür gab es leckeren Matjes und einen sehr guten Leberkäs und ausserdem schaut der Berliner ja einem geschenkten Gaul nicht ins Maul ;). Berlin ist und bleibt Deutschlands bunteste Kulturlandschaft und das ist auch gut so.
Ich bin immer wieder sehr positiv überrascht wie die BZ versucht über den Tellerrand zu schauen und sich das große Ganze der Kultur gibt. Wobei ich glaube das viele sehr spannende Geschehnisse dann doch unter dem Deckmantel der Subkultur von Berlins größter Zeitung oftmals ausgeblendet werden. Weitere Gewinner des Abends waren Maria Schrader, Flying Steps, Daniel Hope und die Bestseller Autorin Donna Leon.