oder ein Unikat in Berlin erlebt das Jubiläum zum Vierteljahrhundert
Einmal mehr hat der Wintergarten sich selbst und seine Kunst gefeiert. Diesmal ging es nicht um die Eröffnung einer Toilette der Superlative sondern um ein Jubiläum der besonderen Art. Berlin ist eine unglaublich schnellebige Stadt und Institutionen die gestern noch superangesagt waren können heute schon abgerissen und vergessen sein. Nicht so der Wintergarten. Die geladenen Gäste haben sich in ihre glänzenden Abendkleider geworfen um vor der Pressewand und den diversen Fotografen zu funkeln. Den Charme und die Liebe zum Detail erlebt man schon beim Betreten des Foyers – das aber diesesmal eher Nebenschauplatz war denn der Eingang würde diesmal über den Hof realisiert. Wahrscheinlich ist gerade die aktuelle Metamorphose des Wintergartens, die Geheimformel warum das Theater die Zeit überdauert hat (auch wenn es eine kurze “Pause” gab). Und diese Verwandlung ist noch nicht abgeschlossen – sondern hält an. Der gesamte Innenhof wird mit einem Glasdach gedeckelt um den Gästen eine Art Outdoor Erlebnis zu verschaffen, was genau dann draußen passieren wird wird sich zeigen.
An diesem Abend ging es darum die Beständigkeit zu feiern und sich mit den Freunden des Hauses auf Zukünftiges zu freuen. In diesem Sinne wurden kurze Einblicke in die kommende Frühjahrs Wild West Show gezeigt und natürlich die bestehende Sayonara Tokyo Show gewürdigt. All jene die nach dem ersten Drittel der Show hungrig waren bot sich ein üppiges Buffet mit jeder Menge Leckereien im zeltstadtartigen Hof. Der Appetit und die Angst nicht von allem kosten zu können trieb so viele Menschen gleichzeitig ans Buffet, das die Schlange doch leicht frustrierend wirkte und einem fast die Möglichkeit nahm das zweite Drittel der Show zu genießen. Letztendlich gab es aber alles in Hülle und Fülle und selbst nachdem der „run“ auf die Speisen beendet war gab es noch mehr als genug zur Auswahl. Man hätte also ganz im Ruhe das gebotene Showprogramm genießen können, wenn da nicht der kleine Hunger gewesen wäre und die üppig beladenen Teller der anderen Gäste.
Im dritten Teil des Abends rockte Andreas Weitersagen als Marius Müller einmal mehr die Bühne und ich bin mir ziemlich sicher auch diesmal gab es Leute im Publikum, die dachten da steht der echte Marius auf der Bühne ;) . Der ganze Abend war sehr kurzweilig und schwupps war es 1 Uhr nachts und für mich ein deutliches Signal meinen gepuderten Hintern ins Bett zu bewegen. Schließlich hatte diese Woche mir ganze vier Auftritte abgerungen. Ich wünsche dem wunderbaren Wintergarten noch mindestens weitere 25 Jahre und freu mich auf das kommende. Wer nochmal einen bunten Trip nach Tokyo machen möchte sollte schnell noch Tickets erwerben – den ab Februar nächsten Jahres reiten wir in den Wilden Westen! Auch all jene die meine 7. Ausgabe der Vaudeville Revue sehen möchten müssen sich tatsächlich jetzt schon langsam entscheiden :)!