Donnerstag, 28. März 2024

Die Fussball Fähnchen Augenkrebs Offensive

oder es geht wieder los…


© Shutterstock

Vor hunderten von Jahren beklagten die Bauern und Landarbeiter Katastrophen wie die immer wiederkehrende Heuschreckenplage. So… oder so ähnlich gehts mir auch grad. Schon wieder wird man im öffentlichen Strassenverkehr von einer Unart heimgesucht die eigentlich nur hohen Staatsmännern vorbehalten ist. Das schmücken des eigenen Gefährts mit den Plastikwimpeln in Schwarz-Rot-Gold gewinnt wieder stark an Zuspruch. Einerseits ist es das “jetzt darf ich auch mal ein Fähnchen an der Karre spazieren fahren” andererseits wahrscheinlich der in Deutschland problematische Nationalstolz, den man mit so einem bunt bedruckten Fetzen nach aussen kund tut. Weder Form noch Farbe passen sich auch nur ansatzweise dem motorisierten Vierrad und somit ist es auch nicht verwunderlich wenn es einige der Fähnchen schnell auf den Asphalt niederschlägt. Da liegen sie nun.. der Stolz eines jedes Lenkradeigners und werden am Tag hundertemale überrollt. Ein jämmerliches Bild… ungefähr so jämmerlich wie die Steigerungsform diese Fahnenhysterie.

Das sind dann jene welche die gleich zwei oder noch schlimmer drei bis vier Fahnen ans Auto klemmen. Wie eine bunte asiate Touristenreisegruppe wird der Wagen verschandelt, nur um dem König Fußball wieder Tür und Tor zu öffnen. Strassen werden gesperrt weil eine sogenannte Fanmeile täglich 400.000 Fans betrunken machen soll und den Berlin Tourismus ankurbeln wie einst 2006 .. Ach upps.. da waren wir ja gar nicht im Endspiel.. zumindest sagt das Wikipedia ;-) – in den Köpfen der Republik sind wir eh immer die Gewinner. Diese Fahnenhysterie an deutschen Autos wird uns nun also einige Zeit lang begleiten… und die Alternative dazu wäre irgendwie sehr gefährlich. Mit geschlossenen Augen durch die Gegend fahren hilft zwar vor dem Augenkrebs… führt jedoch unweigerlich zu einer noch größeren Gefahr für das eigene Leben und das der anderen. Der Spruch “Augen zu und durch” wäre also ziemlich unpassend… was bleibt? Tja… nicht viel.. ich werde mich wahrscheinlich mit guten Kulturveranstaltungen ablenken müssen von denen ich dann beseelt nach Hause tuckere und dieses Fahnenmeer kaum noch wahrnehme… !

Natürlich ist das nur eine Hoffnung.. aber wie Hoffnung stirbt bekanntlich zu allerletzt. Freund Fussball.. oder wie er gern in der Fachsprache genannt wird.. wird ab heute abend wieder mein Leben unfreiwillig mitgestalten, optisch, akkustisch und bestimmt auch emotional. Immer dann wenn eine gute Radiosendung oder andere aus meiner Sicht wertvolle Dinge verschoben, ausgesetzt oder gar nicht mehr stattfinden, weil die Kicker wiedermal die Welt beherrschen. Hiermit bekunde ich offiziell ein wenig Angst und würde eine Selbsthilfegruppentherapie vorschlagen. Austragungsort… auf dem Elfmeterpunkt des Olympiastadions… sofern er vom Dieb wieder ausgehändigt wurde ;-)

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