Freitag, 1. November 2024

11 Jahre Nina Queers Irrenhouse im neuen Gewand

oder ein vollkommen anderes Feeling


Ein Klassiker am Eingang des Irrenhouse….

Vieles was man macht beruht auf Erinnerungen. Manche Erinnerungen liegen so weit zurück das ditt Hirn schöne Erinnerungen verblassen läßt um Platz für anderes zu machen. Dahingegen bleiben bescheidene Erlebnisse immer irgendwie länger im Koppe. Wir alle sind in der Hinsicht Elefanten. So entstehen negative Hypes um eine Sache – weil man gerne über das schlechte wettert – zumindest in Deutschland. Wir Deutschen sind die Meister im Kleinreden, Sottern, Sülzen und Frotzeln. Meine Erinnerungen zum Irrenhouse – der einzig wirklich queeren subkulturellen Party aus meiner Sicht auf der man fast jedes Mal die gleichen Leute traf, waren fast ausnahmslos positiv. Klar manchmal war es mir zu voll – anderemale fand ich die Show bissl langweilig aber das sind kleene Details… die dem großen und ganzen einer langjährigen Institution nichts anhaben konnten.


Noch ein Klassiker !

Nun bin ich ein Freund von maßvollen Veränderungen – ick sag ja… man könnte sagen eine Mixture aus Chamäleon und Elefant – eben ein Chamäfant. Das heißt wenn man mir Veränderungen schmackhaft macht und diese schrittweise näherbringt dann kann ich damit wunderbar umgehen. Nina jedoch hat es mit dem Holzhammer gemacht. Die gefühlte Größe des COMET Clubs hat sich verfünffacht… die Lage wurde extrem touristisch und von einer selektiven Türpolitik, wie kürzlich im Flamingo Club, hab ich nur wenig mitbekommen. Ick sag mal so… jeder der wollte konnte sich das NEUE Irrenhouse ankieken – was ja auch nicht falsch ist – entsprechend gut gefüllt war der riesige Club mit ‘zig Bars, einem großen Outdoorbereich, 2 oder vielleicht sogar 3 Floors?? .. hab leider die Übersicht verloren und einer echten tollen Bühne. Tja.. und das ist im Augenblick der positivste Punkt der genannten Aufzählungen.. weil eben meine Erinnerungen dieses kleine, manchmal zu volle Kellerloch als Brutstätte der queeren Subkultur erlebt haben. Nun ist alles größer, unpersönlicher, auch luftiger, aber fremder und an manchen Stellen dann doch enger – denn nach der Show war es eine Herausforderung die Treppe zu erreichen… ach was sag ick.. es war eine Tortur.


…und noch mehr Klassiker… in trauter Gemeinsamkeit :-)

Auch bei der Show hätte ich ein bissl mehr erwartet – irgendwie imposanter, mal watt anderes, einfach irgendwie eine echte Jubiläumsshow. Ick mein das Intro war toll… denn neben der Bühne wurde ein Screen als Teaser genutzt um dem Publikum schon mal zu sagen.. EY wir sind ANDERS  und TOLLER. Aber leider war die Show nicht neu und anders. Ich hätte mich gefreut z.B. einen Bobby auf der Bühne zu sehen… der eigentlich auch performen sollte… soweit ich informiert war.. aber nix. Der Unterschied zum kleinen Geburtstagsclub ist nun aber das man deutlich mehr sieht von den Akteuren – das bedeutet im Umkehrschluß das gerade gruppensynchrone Bewegungen im ganzen zu sehen sind ;-). Dazu muß ich aber noch eines sagen… auch wenn der Geburtstagsclub klein, verschimmelt, eklig, schweißig, dezentral und miefig war… so war er wie der Name schon sagt.. Teil meiner Geburt. Dort habe ich vor ca. 6 Jahren erste wunderbare Kontakte geschlossen und konnte mich nie so richtig mit den großen Locations wie Klub International, GOYA, KOSMOS anfreunden. Nicht wegen den Clubs sondern eher wegen der unpersönlichen Atmosphäre – im Geburtstagsclub wusste ich wo mein Platz war… an der Bar oder im Backstage.. ditt war meen Zuhause. Zumindest meine Lieblingsbarfrauen waren beide wieder am Start und natürlich NINAs rechte und linke Hand für alle organisatorischen Dinge… ganz zuschweigen von JOKO an der Tür und einige bekannte Devotionalien die Frl. Queer beim Umzug mitnahm. Sie alle waren Teil einer schönen Erinnerung und abschließend muß man neidlos anerkennen – das niemand stehenbleiben darf, auch Ninas Konzept der Unterhaltung nicht, insofern hat sie wohl mal wieder alles richtig gemacht. Entwicklung kann niemand aufhalten – aber ein paar sentimentale Rückblicke auf vergangenes mussten einfach sein.

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