oder eine Veranstaltung nicht nur mit kulinarischem Tiefgang
Königinnen sind ja nicht so mein Ding. Und Competitions schon gar nicht … und erst Recht nicht wenn die jeweiligen Veranstalter oder Produktionsfirmen die Teilnehmer|Innen mit Ruhm und Ehre ködern. Solch ein falschen Umgang auf den Rücken der Künstler war, ist und wird immer ein absolutes No-Go für mich in der Unterhaltungsindustrie sein. Umso spannender war es jemand zu treffen der ebenso dachte und in der Gastrobranche mit ähnlichen Umgangsformen aufräumen wollte. Dieser jemand heißt Bernhard Moser und ist der Leiter des alljährlichen eat! Berlin Feinschmeckerfestivals und eben genau dieser beauftragte mich die wohl diverseste Weinkönigin Wahl der WELT zusammenzustellen. Ich sage bewußt nicht Deutschlands denn ich glaube fest daran das es so ein Ereignis in der Foodbranche noch die auf diesem Planeten gegeben hat. Bei der Auswahl der KünsterInnen habe ich es mir auch nicht leicht gemacht. Ich wollte sowohl einzigartigen Drag als auch Diversität, ich wollte herausragende Performances zum Thema Runway and Lipsync ohne dabei langweilig zu werden. Ich wollte den anwesenden zeigen das Drag viel mehr ist als ein Verkleidungshobby von Männern – egal welcher Sexualität. Und ich glaube das ist mir gelungen… und darauf bin ich im Nachhinein ziemlich stolz. Darf man auf sich selbst stolz sein… ?? Selbstverständlich ! Denn nur so stärkt man den eigenen Charakter.
Aber beginnen wir mal von vorne. Der Abend kam näher und tatsächlich lag diesesmal auch bei mir ein wenig Aufregung in der Luft. Ich habe mit dem Konzept tatsächlich mein gewohntes Terrain verlassen und musste einerseits ohne Stagecrew arbeiten und andererseits Hand in Hand mit den Sterneköchen und ihrer Arbeit arbeiten. Dazu kam das ich bestmögliche Voraussetzungen für meine Künstler schaffen wollte. All das machte mich nervöser als ich sonst bin auch weil ich kaum Ahnung hatte was mich für Gäste erwarteten – denn die Eintrittspreise waren inkl. Show und 6 Gänge Menü mit hervorragender Weinbegleitung von Simone Maier nicht auf McDonalds Niveau. Zum Glück! Denn die Qualität hat man schon beim allerersten Gang vom Sternekoch Alexander Wulf geschmeckt. Die Gelbschwanzmakrele im Moskau Mule mit Gurke und Sesamcreme war einfach zum Niederknien. Dazu einen perfekt mundenen Sauvignon Blanc und eigentlich hätte ich davon nur noch 4-11 Portionen gebraucht und wäre glücklich gewesen. Aber natürlich gab es an dem Abend noch viel mehr zu entdecken. Ich war auch wahnsinnig auf die Gesichter der Gäste gespannt während die von mir ausgewählten Queens in der ersten Performance alles gaben und dabei sich dabei so herausragend vielseitig präsentierten. Das fand im übrigen auch die hochgradig besetzte Jury bestehend aus der Siegessäule Redakteurin Kaey, der Weinexpertin Simona Maier, dem Ballroom Tanz Producer Dream und der wohl tollsten Makeup Expertin Barbie Breakout. Ich glaube eine bessere Jury mit mehr Expertise zu dem Thema Diversity gibt es nicht.
Doch lasst uns an dieser Stelle über die Kreativen sprechen, die sich dieser Herausforderung gestellt und sensationell abgeliefert haben. Mit Rachel Intervention, Nova Duh, Harpy Fatale und Foxglove war die queere Community super repräsentiert und tatsächlich war das Ergebnis am Ende superknapp. Die Jury hat am Schluß keinen vierten Platz vergeben und die Punkte lagen von den Drittplatzierten zur Queen of Wine so nah aneinander das ich beinahe jeweils einen Zacken aus der Krone gebrochen hätte um alle zu krönen. Doch letztendlich glaube ich das mit der Gage für jede KünstlerIn und der Tatsache das eine tolle Chemie auch hinter der Bühne stattfand die Gewinnerin von allen gefeiert wurde. Und die erste Weinkönigin Berlins ist die einmalige RACHEL INTERVENTION. Möge ihre Hoheit Ihren Jahrgang mit Stolz und Vorbildfunktion begehen und natürlich jeden Menge Wein konsumieren. In diesem Sinne hoffe ich das sich dieses Konzept auch 2023 wieder umsetzen lässt und wir von nun an ein erlesenes Tröpfen der Kreuzberger Stöckelberge mit Glanz und Gloria geniessen können. Wir sehen uns 2023!
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