Donnerstag, 25. April 2024

Radio Interviews vs. Drag Queens

oder wenn Du denkst es geht nix mehr – kommt irgendwo ein Lichtlein her…


photo by Tom Becker

Es gab in der Vergangenheit eine Menge Gelegenheiten in Mikros zu plappern. Meistens steht hinter dem Mikrofonträger auch noch ein Kameramann der das zugehörige und aus meiner Sicht essentielle bewegte Bild festhält. Immer dann wenn die Kamera dazu fehlt, komme ich mir ein bissl blöd vor. Der Grund dafür ist das man selbst mit tausend Worten das Kopfkino der Gesellschaft vor den Streaminggeräten nicht ausschalten kann. Es fehlt einfach noch immer an der nötigen Fantasie bzw. an einer mutigen Produktionsfirma, die ein für allemal den “Sofasurfern” dieser Republik ein neues Bild der Travestie vermittelt. Es geht dabei nicht um die dicksten Lippen, das kürzeste Röckchen oder die frechste Schnauze. Es geht dabei aus meiner Sicht um Geschmack, Kunst oder Komik. Komik kann man im Radio schon rüberbringen – aber Geschmack und Kunst? Nein.. diese beiden Attribute sind nicht Teil der Assoziationen jener, die eine Dragqueen im Radio sprechen hören.

Vorgestern wurde ich von einem Radiointerview überrascht… nein… es war keines von denen die ich fremden Menschen gab und nun zufällig gefunden habe – sondern es war eine Mainzer Drag Queen die über mich sprach. Überrascht auch deswegen weil es viele Queens schwer haben in anderen Vorbilder zu sehen bzw. das auch noch vor laufendem Aufnahmegerät zu formulieren. In meiner Geschichte gab es viele Vorbilder. Erst waren es die Berliner Drag Queens der ersten Stunde – dann gab es viele Burlesquekünstler und morgen sind es vielleicht androgyne Megastars. Und immer hab ich das offen formuliert – genau hier. Man könnte sogar sagen – ick war die PR Tante von all jenen, die selber wenig mit Öffentlichkeitsarbeit am Hut…  oder sollte ich sagen… an der Perücke haben. Vorgestern allerdings hab ich erstmalig jemand über mich sprechen gehört – im neumodischen Radiostream… und das war einfach mal sehr nett. Ich bin mir niemals zu schade Danke zu sagen… auch wenn mich die besagte Person nicht wirklich persönlich kennt und auch wenn ich manchmal etwas kritisch war, im Bezug auf ihre Erscheinung, was an einer gewissen Ähnlichkeit zu mir gelegen haben kann, so möchte ich an dieser Stelle ein fettes Dankeschön loswerden.

Dieses Kompliment kam zu einer Zeit als meene Selbstsicherheit und der Gedanke mit der Travestie etwas zu bewegen auf der Kippe standen. Gerade in Bezug auf “Mitbewerberinnen” frag’ ick mich immer wieder – wann bekommt man mal was zurück, wann werden all die Stunden, die man an der Tastatur sitzt und sich die Knochen wundtippt, honoriert? Werden sie jemals honoriert? Gerade kürzlich hat Google zwei meiner Blogs aus dem Werbeprogramm geworfen, Youtube killt nach und nach sämtliche Videos weil sie urheberrechtlich bedenklich sind und es ist nur eine Frage der Zeit, das das große Soziale Netzwerk auch irgendein Problem hat – denn wir alle sind nicht real – zumindest nicht für die Medien. Warum also sollte man diese Arbeit fortführen – all die Stunden nachts bis zum Sonnenaufgang? Tja… bis vorgestern wußte ich das nichtmehr so genau… ich hatte es auf einen Schlag vergessen. Wie schön also das ein Mainzer Mädel mich daran erinnert hat. Sie und ein grandioser Abend im altehrwürdigem SchwuZ mit einer wirklich echten Berliner Pflanze dem die Kultur ebenso nah steht, wahrscheinlich sogar noch ein bissl näher und der noch wees das es mal BVG Karten gab auf denen man die jeweiligen BUS und U-Bahnlinien als Sticker hatte :-). Danke Gracia…. danke Philipp und auf ein erfolgreiches 2012. Wer das Interview lesen mag der kiekt einfach mal HIER

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