Mittwoch, 24. April 2024

Mein enttäuschender Fashion Week Berlin Sommer 2016

oder wie man die Lust an Mode verlieren kann

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Die Fashion Week Berlin hat generell ihre eigenen Regeln. In allen anderen Metropolen glänzt die Hollywood Prominenz in der ersten Reihe – in Berlin sind es die Blogger und beinahe Sternchen, die versuchen ihren Marktwert dank Bilder in den Boulevardmedien zu erhöhen. Ich selber nutze diese kostenlose PR auch gerne, doch spätestens seit dieser FashionWeek weiß ich wie wenig Mehrwert ein solcher Aufwand mit sich bringt. Dazu kommt das selbst Modeschauen auf den man vor Jahren die ersten Reihen zieren durfte nun höchstens noch ein Stehplatz übrig ist. Den Grund dafür kenn ich nicht und ich werde ihn wohl niemals ergründen. Meine beiden Fashiontage waren mit insgesamt 4 Shows geschmückt und ich kann diesmal sagen das das beste immer zum Schluss kommt…

Matthias Maus inszeniert Helden

Angefangen hat mein saisonales Fashion Abenteuer am Mittwoch mit einem Besuch im Felix bei der Modenschau von Matthias Maus. Trotz einer persönlichen Einladung, die ein zwei Wochen davor während eines gemeinsamen Glas Sekt ausgesprochen und zwei Tage zuvor nochmal bestätigt wurde, reichte es nichtmal für einen Sitzplatz am Runway. Hinterher war es wohl ein Versehen, doch jene, die Wissen welchen Aufwand ich habe, um als Sheila den prüfenden Blicken zu bestehen, können sich vorstellen, das meine Laune und die meiner netten Begleitung schon zu Beginn den Tiefpunkt erreicht hatte. Ich werde auch kein Urteil über die avantgardistische Mode ablassen, denn mein Blick auf die Kreation war doch sehr durch Ärger und Entfernung getrübt. Von weiten wirkten die Stoffe eher einfach, jedoch darf ich sagen, das der artistische Auftakt schön und der Livegesang des Designers mutig war.

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Lena Hoschek bringt maritime Weiblichkeit

Am kommenden Tag sollte es deutlich spannender, wenn auch ebenso frustrierend werden was sie Platzierung betraf. Mit meiner herzlichen Begleitung, der Makeup Stylistin Betty Am Rhein startete der Fashiontag bei Lena Hoschek. Für mich eigentlich Pflichtprogramm – denn ich gehöre zu den wohl längsten Bewunderern ihrer Vintagemode und durfte einst noch wilde Fashionbreaks in der Präsentation miterleben. Damals noch in den ersten Reihen mit perfekten Blick auf jede grandiose Idee und hochwertigen Stoff. Heutzutage reicht meine Kunst maximal noch für ein Stehplatz. Schade. Letztendlich bringt mich das zu dem Schluss, das ich meine Energie in Zukunft anderweitig einsetzen werde – wie die wirkliche “Prominenz” die wohl ähnlich dachte, denn da war diesmal eher Ebbe in der Frontrow. Zur Mode kann ich sagen, das sich Lena wiedermal treu geblieben ist. Maritime Weiblichkeit wohin das Auge sah. Sehr angezogen, elegant und feminin. Keine wilden Abenteuer – dafür aber wieder das gesamte Repertoire der Pinupmode. Natürlich gab es mindestens zwei Must-Haves aber die Ahhs und Ohhhs blieben weitestgehend aus.

Marcel Ostertag im Höhenrausch

Air – so hieß die neue Kollektion vom Berliner Designer Marcel Ostertag, der seine Inspiration zu der Kollektion auf Muddis Landidylle gesammelt hat. Natürlich lag nah das bei dem Titel die Transparenzen eine Rolle spielen, was nicht bedeutete das die Mode sexy wirkte. Diesmal konnte ich dank der selbstbewussten Art der frechen Betty die Werke aus der ersten Reihe begutachten. Bedruckte Pferdemotive und grüne Stoffe gaben den Entwürfen eher was Kurioses aus meiner Sicht. Oversize und Wolkenprints waren auch nicht so meine erste Wahl. Die absoluten Neckbreaker aus meiner Sicht waren allerdings die wenig elegant wirkenden Latschen des Schuhsponsors mit rutschfester Gummisohle. Aber zumindest der Admiralspalast machte als Runway einen glamourösen Eindruck.

Rayanians – die letzte Hoffnung auf Glitzer und Glamour

Hope – ein sehr passender Titel für meinen wohl letzten Auftritt auf der FashionWeek. Sollte meine Anwesendheit in den kommenden Jahren nochmal wertgeschätzt werden nehme ich natürlich die Arbeit gerne in Kauf… aber nur um jeden Preis dabei zu sein – passiert mir nicht mehr. Das Hilton am Gendarmenmarkt bot das perfekte Ambiente für meine letzte Show bei den Rayanians. Die beiden haben mich schon einmal kräftigst mit unglaublich viel Glitzer und Glamour weggeflasht. Diesesmal gab es auch wieder einige echte Highlights und die Präsentation war absolut sehenswert jedoch konnte diese bunte Zusammenstellung aus Pailette, Glitzersteinchen und viel Stoff mich nicht so begeistern wie letztes Jahr. Dennoch war sie für mich die beste Präsentation in dieser Saison. Schade nur das die beiden ihre Kollektionen nicht wirklich in Produktion geben und die Einzelstücke eher für die schmale Damenwelt geschaffen wurde.

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