Donnerstag, 28. März 2024

Katharine Mehrling au Bar

oder eine Hommage an die eigene Vergangenheit

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Als ich das Programm Mehrling au Bar im November letzten Jahres aufgrund eigener Bühnenabenteuer nicht erleben konnte war ich schon sehr betrübt. Um so mehr beglückte mich die Information, das meine liebe Katharine das Programm nochmal in der Bar jeder Vernunft spielt und gestern war es nun soweit. Die Wiederaufnahme von Mehrling au Bar in der bezaubernden Bar jeder Vernunft. Natürlich wurde es voll – sehr voll sogar.

Katharine bezauberte von Anfang an mit sanften Tönen genauso wie mit kraftvoller Stimme. Gefühlt sprach sie alle Sprachen der Welt und selbst die Zeichensprache war darin enthalten. Das nun auf dem Teaser Piaf, Aznavour und besondere Lieder stand verwunderte zwar weil es mehr besondere Lieder waren als die von Edith und Charles. Aber gerade das war so berauschend und wunderbar. Dieses bezaubernde Wesen reiste mit uns durch Ihr Leben, verlor sich in Kindheitserinnerungen und Stationen Ihrer Karriere ohne dabei die Nähe zum Publikum zu verlieren. Sie spielte mit den ersten (und letzten) Reihen und formte die Atmosphäre im Zelt je nach belieben. Gebannt vernahm ich Ihre Medleys, die teilweise endlos schienen und alles abfackelten was irgendwie bekannt war. Aber auch weniger Bekanntes gehörte an dem Abend zum Repertoire. Ein Lied von Udo Jürgens schlug ebenso die Brücke auf meine Körperoberfläche (ick hatte Gänsepelle bis zum kleinen Zehnagel) wie der spanische Klassiker von Evita Peron bei dem mitgeklatscht wurde. Und um der Daueremotion noch eine drauf zu setzen sang sie ein Duett mit der eigenen Mutter – posthum. An dieser Stelle vermochte ich es nicht die feuchten Wangen zu verbergen und auch meine bezaubernde Begleitung kämpfte mindestens einmal mit der Fassung. Ein Glück war ich nicht geschminkt. ;) ;) Katharine Mehrling ist Emotion pur in Ton – und natürlich auch in Bild – vor allem wenn sie sich lasziv zu den Tönen des sensationellen Trompeters bewegt. Im übrigen eine unglaublich geniale Ergänzung an dem Abend.

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Spätestens als man den knisternden Plattenton ihrer Mutter Grit von Osthe vernahm wusste man das Katharine mehr privates preisgab als sonst üblich. Die Bar jeder Vernunft war dafür der perfekte Ort – authentisch und lebendig. Für mich ist dieser Abend eine weitere Offenbarung gewesen und ich muss jedem verbliebenen Leser dieser sträflich vernachlässigten Kolumne einen Besuch ans Herz legen. Noch gibt es wohl ein paar Restkarten und als besonderes Highlight am 9.5. auch noch die Countrytochter Ursula West an Ihrer Seite. Für Inspirierte gibt es hier die Kaufkarten für alle anderen nur die Retorte auf Youtube… im übrigen ein Affront gegenüber des Liveerlebnisses – drum löst Euch von den Kissen und seid bereit für eine wirklich große Künstlerin.

 

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