Freitag, 29. März 2024

Helden Berlins werden viel zu oft unsichtbar (gemacht)

oder ein kleiner Beitrag um Unsichtbares wieder Sichtbar zu machen

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Wenn man offenen Auges durch unsere Hauptstadt schlendert sieht man an vielen Stellen wie sehr Gleichgültigkeit ein wesentlicher Bestandteil des öffentlichen Lebens ist. Im Gegensatz zu vermeintlichen Kuriositäten werden Menschen mit sozialen Problemen wissentlich ignoriert und bewußt übersehen. Gestern zum Beispiel konnte ich einen Mann in kurzen Hosen beobachten der seinen Hund spazieren führte. Eigentlich nichts besonderes, bis auf die Tatsache das sein rechtes Beine stark an den 4. Teil von Terminator erinnerte. Irgendwie schien es die Menschen zu faszinieren, sie blieben stehen und glotzten mit aller Kraft dem Mann das Metallbein weg…

Ganz im Gegensatz zu einem Menschen der ebenfalls besonders ist und jedes Wochenende seinen Platz in Zehlendorf Mitte vor einer Sparkasse gefunden hat. Dort wartet er bei Regen und Sonnenschein auf Menschen die nach dem Besuch Ihres Geldinstituts für Ihn ein bisschen Kleingeld übrig haben. Auch dort stand ich auf der gegenüberliegenden Strassenseite und beobachtet mit welcher Selbstverständlichkeit die Menschen versuchen ihn zu übersehen, ja sogar beinahe über ihn fallen, obwohl der Bürgersteig an der Stelle breit genug ist. Immer wenn mein Weg mich da vorbeiführt landet mein gesamter Kleingeldvorrat bei ihm, so auch an diesem Tag. Interessanterweise verläßt der gute Mann unmittelbar nach meiner kleinen Wohltat seinen Platz um am nahegelegenen S-Bahnhof dieses Geld gleich wieder in die Wirtschaft zu investieren. Da paßt das Sprichwort „von der Hand in den Mund leben” hundertprozentig…

Ehrlich gesagt weiß ich nicht ob er meine 3 EUR jedesmal in gesunde Nahrung oder in sinnesbetäubende Grundlagen investiert und es ist mir auch egal, aber ich kann mir gut vorstellen das es nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein muß… wenn nun zu dem Tropfen noch ein Tropfen kommt und aus den vielen Tropfen ein Platzregen, dann wird evtl. der Mann von der Sparkasse wirklich unsichtbar. Unsichtbar weil er eine Grundlage bekommt sein Leben zu rebooten. Unsichtbar weil er dann vielleicht wieder eine Arbeit zu suchen beginnt… und der Platz vor der Sparkasse in Zehlendorf Mitte dann tatsächlich leer bleibt… und die die jetzt wieder sottern, er solle sein Leben gefälligst selber in den Griff bekommen, man selber bekommt ja auch nichts geschenkt… denen möchte ich hier sagen.. Bravo! Ihr habt genug Willenskraft um Euch aus der Scheiße zu ziehen… leider hat diese Willenskraft nicht jeder Mensch und solltet Ihr zufällig Samstag/Sonntags in Zehlendorf Mitte verweilen dann zeigt Eure Willenskraft, greift in die Hosentasche, zieht 50 Cent oder mehr raus und gebt sie ihm… es tut Euch nicht weh. Danke.

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