Dienstag, 19. März 2024

50 Jahre CABARET und 12 Jahre in den Zelten Berlins

oder ein herausragendes Jubiläum

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Es ist die Geschichte, die immer wieder die Emotionen weckt. Die blinde “Vernunft” und das Gottvertrauen das der Deutsche keinen Deutschen ans Leder geht.. doch zwischen 1933 – 1945 wurde klargestellt, das der Mensch zu unglaublichen Greueltaten in der Lage ist. Leider hat sich das bis heute wenig geändert. Menschen werden immer noch aufgrund ihres Glaubens oder ihrer Sexualität ausgegrenzt und mishandelt. Die Bestie Mensch existiert weiter und schafft es immer wieder sich selbst an Boshaftigkeit und Hass zu überflügeln. Exemplarisch dafür steht die verlorene Liebe des Herrn Schulz mit seinem Fräulein Schneider. Im Herbst des Lebens durften beide nochmal den süssen Nektar der Liebe kosten bevor die graubraune Realität sie leider einholt und das “junge” Glück vernichtet. An diesem Abend war es wieder dieses schauspielerische Drama, das mir die Poren nach oben trieb. Gleichermaßen war ich entzückt von der “neuen” Frenchie, die in meinen Augen sowohl tänzerisch als auch spielerisch deutlich besser als Frauendarstellerin agierte als ihre Vorgängerin.

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Und dann ist da ja noch dieses intelligente Set, das sich zwar in den letzten Jahren nicht wirklich geändert hat aber immer wieder eine Augenweide ist. Diese liebevoll inszenierte Eisenbahn, die plötzlich die gesamte Bühne einnimmt und auch andere kleine Details lassen den Zuschauer voll in die Geschichte eintauchen. Wie schon die letzten Jahre konnte ich mich nicht sattsehen und -hören an den Klassikern “Dont tell mama”, “Maybe this time” und natürlich “If you could see her”.. Seit nunmehr 12 Jahren spielen die beiden Zelte Berlins dieses Musical und niemand hätte anfangs gedacht das die Haltwertszeit dieses Klassikers im bunten übervollen Berlin überdauert. Doch manchmal ist die Beständigkeit das höchste Gut auf Erden. Ich jedenfalls hab es nunmehr zum sechsten oder siebenten Mal genossen und werde auch in den kommenden Jahren immer wieder hintigern – denn Cabaret von Vincent Paterson ist so aktuell wie seit 60 Jahren nicht.

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I love die 20er

Wenn man ein Stück so oft gesehen hat dann sind es natürlich immer die Details, die zählen. Sally Bowles durfte zwar wieder in den gleichen Kostümen über die Bühne stöckeln, leuchtete aber mit wunderbar neuem hochwertigen Dutt umsomehr. Natürlich fällt sowas nur Leuten wie mir auf, die sich oft mit Zweithaar beschäftigen aber alle anderen merken es auch – weil sie eben NICHT merken, das es eine Perrücke ist. Wunderbar auch wieder die grunzende Lache des Fräulein Kost, die alles andere ist als eine Kostverächterin ist… Ach ich mag einfach alle Charaktere dieses Musicals sehr und geniesse immer wieder auch das Umfeld des TIPIs in dieser Inszenierung. Als Berlinerin würde ick jetzt sagen: “Ditt passt einfach wie Arsch uff Eimer”. Das bumsvolle Zelt hatte natürlich auch wieder wunderbare Gäste, u.a. viele Menschen aus der Musicalwelt und ein gutes Zeichen ist es immer wenn man die Aftershowparty nicht vor 2 Uhr nachts verlässt :) :) .. ick sag ma so… ick hatte Spaß. Und den könnt ihr ooch haben. Noch bis zum 4. September lädt der Kit Kat Klub mit seinen Girls zum Tingeltangel ein und beginnt jeden Abend ausser montags mit den Worten: “Willkommen, Bienvenue, Welcome” … Mehr Infos und Karten findet ihr wie immer unter www.tipi-am-kanzleramt.de … PS…man kann sich auch Chic anziehen wenn man will… bei CABARET geht alles!!

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