Dienstag, 19. März 2024

30 Jahre Travestie Theater im Keller

oder ein Besuch im wunderschönen Neuköllner Kiez Theater

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Theater im Keller… eine Institution, die ich leider bis dato mit Nichtachtung gestraft habe und mich sogar in dieser Kolumne zu Äusserungen hinreissen ließ, das die DIVINE CAROUSEL SHOW in der Filmbühne am Steinplatz, die wohl einzig stetige Travestienacht in Berlin bietet. Leider falsch.. Asche auf mein wohlfrisiertes Haupt. Das Theater im Keller hat eine jahrzehntelange Geschichte mit Travestie in Berlin, die unser ehemaliger Bezirksbürgermeister Buschkowsky ganz wunderbar in der Jubiläumsansprache zum Besten gegeben hat. Es waren einmal zwei ältere Damen, die mehr oder weniger dazu beigetragen haben, das dieses Kleinod an Travestiekunst heute noch existiert. Warum das so ist.. solltet ihr mal “Mutter” bei eurem nächsten Besuch fragen. Die Geschichte ist es wirklich wert und hat mir gezeigt das Lebensträume auch in Berlin in Erfüllung gehen können.

Niemand anderes hätte es besser zum besten geben können als der wunderbare Heinz B. quasi als perfektes “Vorspiel” ;). Apropos … mehr Vorspiel gab in nettem Ambiente bei leckeren Tapas in der Bar des Kellertheaters, das eigentlich gar kein Keller mehr ist. Knapp 50 Sitzplätze und eine unerwartet große Bühne warteten darauf besetzt zu werden und pünktlich um Acht erklang auch schon der Gong. Zum Dreißigsten gab es ein besonderes Potpourri an Klassikern gemischt mit zeitgemäßer Travestie und Dragkunst und natürlich Livegesang. Vor allem aber die Gruppenchoreographien haben großen Spaß gemacht. Mein Highlight war eine Gruppenperformance des gesamten Ensembles aus dem Musical/Film Chicago allerdings auf den eigenen Bedarf zurechtgeschnitten. Intelligent und sehr lustig. Genauso toll war das Lichtdesign bei einem aktuellen Song von Laing (ich hoffe es war ein Laing Song ;) ). Natürlich gab es auch das berühmt berüchtigte lippensynchrone Schauspiel,  das ich an manchen Stellen ein Tick zu trashig fand aber im großen und ganzen war es einfach schön bunt. Das normale Programm werde ich mir auf jeden Fall auch nochmal ansehen, denn ich denke dieses kleine Theater macht jedesmal großen Spaß und hat einen sehr hohen Sympathiewert. Während Donnerstags immer die alte Garde um Mitbegründer Michael ihr bestes gibt und bunte Fummel mit zotigen Performances präsentiert wird Freitag und Samstag regelmäßig ein aktuelles Programm gespielt, das sich sogar in diesem Februar wieder neu erfindet und den bezaubernden Namen “Fairytale” tragen wird.

Ach kinders… ich bin gespannt und freu mich über die tolle Überraschung. Ich werde bestimmt 1 mal pro Monat von Teilzeitdamen auf der Durchreise gefragt wo man einen netten Abend unter “Gleichgesinnten” verbringen kann! Nun habe ich endlich eine Antwort. Schaut mal ins TiK in der Weserstrasse. Das Theater im Keller bietet neben einer kleinen Gastronomie natürlich auch Cocktails und einen Barbetrieb als Aftershow! Dann kramt mal im Kleiderschrank ‘nen netten Fummel raus, bringt Eure Dutts in Form und besucht meinen ollen Heimatbezirk Neukölln. Viele Späße mit Glanz und Gloria! Und als kleine Info nebenbei sei noch gesagt, das gleich nebenan die bekannte Kneipe “DER HERTHANER” bestimmt auch schon seit Jahrzehnten ansässig ist. Subkultur kann so schön bunt sein und sich so wunderbar vertragen!

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