Freitag, 29. März 2024

Filmtipp statt Kinotipp … dank Fernsehabend.

oder berauschend weit weg vom Privatfernsehen

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Eigentlich wollte ich einen Beitrag zum aktuellen Kinoblockbuster “Guardians of the Galaxy” verfassen, weil ich nach wie vor eine MARVEL  Abenteurerin bin, aber ich muss da mal kurzfritig umdisponieren. Aber um Starlord und Konsorten gerecht zu werden sei gesagt… als Kinofilm brauchbar und witzig. Doch nun zu dem was mich eben doch sehr bewegt hat.. und nicht nur mich. Der etwas dämliche Titelzusatz – “wer braucht schon eine Mutter” lässt anfangs etwas den Gedanken zu, es handle sich um eine platte Familienstory, doch weit gefehlt. OK ich gebe zu, das der Streifen Löcher und Fehler hat… aber es geht ausnahmsweise mal nicht um die Details, sondern um den Spiegel der dem Zuschauer vorgehalten wird. Zumindest empfand ich das so….

https://www.youtube.com/watch?v=eX43glFMQwo

Die Geschichte handelt von zwei Schwestern, die als Kinder eines schwulen Päarchens in Holland groß werden und in ihren gesellschaftlichen Rollen gefangen sind ohne es zu wissen. Job und Familienplanung liegen wie tonnenschwere Steine auf ihren Seelen und nur die unverhoffte Reise ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten bricht diesen Zwang letztendlich. Die gesundheitlichen Probleme der “Gebährmutter” zwingen beide sich kurz aus dem Trott zu verabschieden um einen Menschen kennenzulernen, der irgendwo zwischen Sehnsucht und Verdrängung angesiedelt ist. Was sie vorfinden ist .. na sagen wir mal … eigensinnig. Die fehlende Wärme in der Mutter – Töchter – Beziehung springt einem ins Gesicht und man möchte helfen.. gleichermaßen berüht es … und zeigt einem die nackte Realität. Den eigenen Weg durch die kapitalisitsche Gier, der vergessen läßt, das Familie eigentlich größer sein sollte als Kampf um Wohlstand. Denn Wohlstand ist nicht teure Autos, Klamotten, Fressen… Wohlstand ist eine intakte Beziehung zu seinen Liebsten. Wenn das verloren geht.. ist man arm … furchtbar arm.

Der Film “Jackie” belebt dieses Gefühl unterschwellig und öffnet gleichzeitig das schmerzhafte Leid der MS Erkrankung. Und wenn man denkt, das mehr Herzschmerz kaum zu ertragen ist.. dreht der 2012 entstandene Streifen auf wunderbare Weise. Doch ich beende mal das Spoilergequatsche. Nur soviel… Kopfkino und Erwartungen halten uns als Geissel und schüren Neid und Missgunst… auch das hat mir der Film wieder aufgezeigt. Die schönsten Momente sind NIEMALS reproduzierbar und lassen sich schon gar nicht photoshoppen!

Und wenn man denkt man wurde voll und ganz bewegt… knallt ARTE auch noch HOLY MOTORS von Leos Carax hinterher… ich sag mal so… dieser hochkarätig besetzte Film FLASHHHED einen mindestens so, wie ein David Lynch Meisterwerk. Danke das ein Mittwochabend im eigenen Hause mit echter Filmkunst begangen werden kann.

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